Straelen Bofrost entwickelt sich stabil

Straelen · Bilanz des Geschäftsjahrs 2014/15 fällt für den Straelener Tiefkühlanbieter weitgehend positiv aus. Wachstum im Ausland. Russland-Umsätze durch Ukraine-Krise beeinträchtigt. Anstrengungen für mehr Neukunden in Deutschland.

 Die Zentrale in Straelen ist einer der vielen Orte, von dem aus Bofrost seine Produkte an Millionen von Kunden liefert. Besonders mit den Ergebnissen im Ausland ist das Unternehmen zufrieden.

Die Zentrale in Straelen ist einer der vielen Orte, von dem aus Bofrost seine Produkte an Millionen von Kunden liefert. Besonders mit den Ergebnissen im Ausland ist das Unternehmen zufrieden.

Foto: Seybert

Vorwiegend erfreulich fällt die Bilanz von Bofrost für das im Februar zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2014/15 aus. Laut Unternehmenssprecher Dr. Thomas Stoffmehl, für den es die letzte Jahrespressekonferenz war, weil er, wie berichtet, den Straelener Tiefkühlkostvertreiber Ende August verlässt, gab es insgesamt eine Ergebnisverbesserung. Im Ausland erzielte Bofrost "signifikantes Wachstum". Die Achillesferse sei nach wie vor das Nettokunden-Wachstum in Deutschland. "Hier haben wir die Ziele bei der Werbung von Neukunden nicht erreicht", räumte Stoffmehl ein.

Der Umsatz in Deutschland betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 727 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es rund 755 Millionen Euro. 6222 Mitarbeiter sind im Inland für Bofrost aktiv. Es gibt 115 Niederlassungen und 2929 Verkaufsfahrzeuge. 2,5 Millionen Kundenhaushalte werden beliefert. Europaweit belief sich der Umsatz auf rund 1,2 Milliarden Euro. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter betrug 10 754, die der Kundenhaushalte 4,1 Millionen. Besonders in Italien entwickelte sich das Auslandsgeschäft gut. In Russland hingegen schlug die Ukraine-Krise ins Kontor. Der Verfall des Rubels und der EU-Boykott erschwerten dort das Geschäft. Bis Ende des Jahres will Bofrost laut Stoffmehl entscheiden, ob das russische Engagement fortgesetzt werde.

Über die Anstrengungen für mehr Neukunden in Deutschland äußerte sich der Unternehmenssprecher optimistisch. "Ich glaube, dass die Trendwende gelingen kann." Die Zahlen bei der Neukundenwerbung lagen im März und April nach seiner Aussage leicht über dem Plan. Die Modernisierung des Unternehmens bleibt nach seiner Einschätzung die große Herausforderung in den nächsten zehn Jahren. Die beiden Säulen "Qualität" und "Service" seien an die Herausforderungen durch veränderte Verbrauchergewohnheiten anzupassen.

Die Qualitätsführerschaft von Bofrost bezeichnete Stoffmehl als "alternativlos". Beim Service komme es darauf an, durch flexible Belieferung und ein großes Sortiment attraktive Impulse zu setzen. Hier hat sich, wie Stoffmehl und Matthias van der Donk, Bereichsleiter Corporate Marketing, betonten, die im September vorgenommene Erweiterung des Sortiments um 150 auf rund 550 Produkte besonders positiv ausgewirkt: Die Umsätze bei den Kunden in Deutschland konnten gesteigert werden. Mit "Feinkost auf Rädern" umschrieb Stoffmehl die Verbindung von Besonderem mit Alltäglichem. Mit den im Vorjahr getesteten flexiblen Liefer-Rhythmen soll es weitergehen. Auf den Trend zu kleineren Haushalten wurde mit Kleinverpackungen reagiert. Das alles ging einher mit Modernisierungen und Änderungen zum Beispiel bei der Disposition und im IT-Bereich.

Im Sommer soll in Deutschland sukzessive die Kundenbetreuung durch Telefonie starten, wie sie in Italien schon seit längerem üblich ist. Nicht zuletzt die Übernahme von Erfolgsmodellen aus den 13 Bofrost-Ländern mache den TK-Spezialisten zu einem europäischen Unternehmen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort