Straelen Breitband in Straelen früher als geplant

Straelen · Die Deutsche Telekom hat die neuen Internet-Anschlüsse gestern freigegeben. Ursprünglich war das vierte Quartal vorgesehen. Rund 3900 Haushalte können die moderne Technik nutzen. Marketing- und Info-Maßnahmen laufen.

 Der Stoff, aus dem das schnelle Internet gemacht ist: Glasfaser.

Der Stoff, aus dem das schnelle Internet gemacht ist: Glasfaser.

Foto: imago stock&people

Bürgermeister Hans-Josef Linßen nimmt die Situation erfreut zur Kenntnis. "Die Konkurrenzsituation durch die Deutsche Glasfaser hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Deutsche Telekom das Netz so schnell ausgebaut hat", meinte Straelens Rathaus-Chef gestern. Denn früher als geplant hat die Telekom das schnellere Internet in der Blumenstadt installiert. Statt, wie im Februar angekündigt, ab dem vierten Quartal können rund 3900 Haushalte ab sofort die modernen Datenleitungen nutzen. "Sofern die Kunden uns den Auftrag dazu erteilen", machte Uwe Abels vom Infrastrukturvertrieb West der Telekom klar. Automatisch erfolge die Umstellung nicht.

Straelen: Breitband in Straelen früher als geplant
Foto: Stadt Straelen

Insgesamt hat die Telekom in Straelen in den vergangenen rund fünf Monaten mehr als 5,2 Kilometer Glasfaser verlegt. Für 1,8 Kilometer mussten Tiefbaumaßnahmen ergriffen werden, der Rest wurde laut Abels in eigenen oder angemieteten Leerrohren verlegt. "Die Zusammenarbeit mit der Tiefbaufirma hat gut geklappt", lobte Wirtschaftsförderer Uwe Bons. Abels gab das Kompliment zurück an die Stadt. Von der Genehmigung und überhaupt vom ganzen Ablauf her sei es in Straelen reibungslos gelaufen.

15 neue Verteilerkästen wurden aufgebaut. Sie sind größer als ihre Vorgänger, weil in ihnen eine aktive Server-Technik mit Stromversorgung untergebracht werden muss. Sie stellen die Verbindung her zwischen den Glasfaserleitungen und den Kupferkabeln, die von dort zu den Häusern verlaufen.

Bisher erfolgte die Datenübertragung in einer Geschwindigkeit von drei bis 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Dank der so genannten Vectoring-Technik, die elektromagnetische Störungen auf der Kupferleitung beseitigt, sollen laut Telekom für etwa 80 Prozent der rund 3900 vom Ausbau erreichten Haushalte künftig bis zu 100 MBit/s möglich sein. Bei den übrigen 20 Prozent hänge die Leistung von der Länge der Leitung ab. Heißt: Je weiter entfernt ein Haus von dem Verteilerkasten ist, desto geringer wird die Übertragungsgeschwindigkeit. Wer mit welcher Leistung rechnen kann, muss nach Angaben von Abels im Einzelfall im Gespräch abgeklärt werden. Als eine Möglichkeit, die Lücke bis zur Höchstkapazität zu kompensieren, nannte er Hybrid-Produkte, die bei der Internet-Nutzung mobil oder im Festnetz 100 bis 150 MBit ermöglichten. "Jeden einzelnen Bauernhof anzuschließen, wäre nicht wirtschaftlich." Von dem Breitbandausbau der Telekom können auch Kunden anderer Anbieter profitieren, wenn der Anbieter entsprechende Kapazitäten bei der Telekom einkauft. Eine moderne digitale Infrastruktur sei ein Standortvorteil auch für jede einzelne Immobilie, hob Abels hervor. Dem stimmte Bürgermeister Linßen zu. "Unsere Stadt wird damit als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver."

Mehrere Marketing- und Informationsmaßnahmen will die Telekom in nächster Zeit durchführen. Bis zum 30. Juli steht in Straelen ein Informationsbus auf dem Parkplatz bei Kodi, Klosterstraße 4. Dort nimmt die Firma KTS Haeßl als Telekom-Partner zu Beginn der Markteinführung Anfragen entgegen und berät. Geöffnet ist der Bus montags bis freitags von10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. Kontakt ist auch möglich unter Telefon 02152 8970085 sowie per E-Mail an business@kts-kempen.de.

Außerdem wird eine Bürgerinformationsveranstaltung über das neue, superschnelle Internet angeboten. Sie ist am Montag, 25. Juli, in der Gaststätte "Zum Siegburger" auf der Annastraße 13. Beginn ist um 19 Uhr.

(RP)
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