Geldern Bürger sauer über neue Windräder an Oermter Berg

Geldern · Georg Streubel aus Rheurdt ist verärgert. "Ich war entsetzt darüber, was derzeit dort rund um das Gelände des Naherholungsgebietes an monströsen und völlig überdimensionierten Windkraftanlagen gebaut wird", teilt er mit: die Windkraftanlagen, die zurzeit auf Issumer Gebiet, aber von Rheurdt gut sichtbar, hochgezogen werden sollen.

Die Fundamente sind schon fertig. Streubel hat dafür kein Verständnis: "Ich habe mich in diesem Kontext gefragt, wie verantwortliche und ihre Aufgabe ernst nehmende Entscheider diesem umweltpolitischen Unsinn zustimmen konnten."

Es hätte weitaus schlimmer kommen können, erläutert der Rheurdter Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. "Ursprünglich war vorgesehen, dass die Windräder noch näher an den Oermter Berg heranrücken sollten." Die Gemeinde habe jedoch im Vorfeld deutlich gemacht, dass die Neubauten auf den Vorrangflächen für Windkraft auf Issumer Gebiet nach dem neuen Gebietsentwicklungsplan weiter weg von dem Naherholungsgebiet errichtet werden sollten. Da dies gewährleistet worden sei, hatten Verwaltung und Politik die entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans auf Issumer Seite gebilligt. "Wir hätten nicht viel mehr tun können." Auch wenn die Gegner der Windräder sich wenig über die neuen Anlagen in der Nachbarschaft freuen werden, so konnten im vergangenen Jahr dank neuer Bestimmungen im Regionalplan zwei umstrittene Vorhaben verhindert werden. Das eine waren Windräder auf den Schaephuysener Höhen - für die Einwohner ein absolutes Unding - und ebensolche an der B 9.

Hinter den Anlagen am Oermter Berg steht die Genossenschaft "Bürgerenergie Issum". Wegen ihres zweiten Projektes, dem Bau von vier Windrädern im "Vorster Feld" zwischen Hartefeld und Sevelen, steht die Genossenschaft derzeit in der Auseinandersetzung mit den Stadtwerken Geldern. Die Stadtwerke klagen gegen den Bau, weil die Anlagen im Wasserschutzgebiet stehen sollen.

(s-g)
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