Kerken Bürger wollen Tempo 50 auf der B 9

Kerken · Auf einem 600 Meter langen Teilstück in Aldekerk wird eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung gewünscht. Ängste beim Warten auf Grün an der Fußgängerampel. Argumente der Behörde überzeugen nicht.

 Birgit Terschluse mit Pia, Lutz Hegmans sowie Jutta und Karl-Heinz Kleinmanns wollen erreichen, dass auf einem 600 Meter langen Teilstück der Bundesstraße 9 die Geschwindigkeit der Fahrzeuge von 70 auf 50 Stundenkilometer reduziert wird.

Birgit Terschluse mit Pia, Lutz Hegmans sowie Jutta und Karl-Heinz Kleinmanns wollen erreichen, dass auf einem 600 Meter langen Teilstück der Bundesstraße 9 die Geschwindigkeit der Fahrzeuge von 70 auf 50 Stundenkilometer reduziert wird.

Foto: Arnulf Stoffel

Deutlich hinter der Haltelinie steht die Frau mit dem kleinen Mädchen an der Hand. Sie wartet darauf, dass die Fußgängerampel an der Bundesstraße 9 Grün für sie zeigt, um in den Aldekerker Ortskern gehen zu können. Aus Richtung Krefeld rollt ein Lastzug heran, sein Luftzug übt eine Sogwirkung aus. "Das ist auch für mich als Erwachsener unangenehm", sagt die 45-Jährige. Und um wie viel gefährlicher sei das für junge Passanten.

Es müsse etwas passieren, meint die Frau, die Birgit Terschluse heißt. Die beste Lösung, um die Gefahr zu mindern, ist aus ihrer Sicht, auf den rund 600 Metern vom Autohaus Karth an der Rheinstraße bis zur Aral-Tankstelle die Geschwindigkeit auf der B 9 von 70 auf 50 zu senken. Eine Forderung, mit der die Anwohnerin vom Kolinschen Weg nicht alleine steht. Denn das Passieren der B 9 gehört für viele Kinder zum täglichen Weg in den Kindergarten und in die Schule.

"Tempo 50 auf diesem Abschnitt ist dringend geboten", finden auch Dorothea Shahin sowie Karl-Heinz und Jutta Kleinmanns. Dorothea Shahin beobachtet immer wieder, dass gerade morgens zur Schulwegzeit "gerne gehetzt" werde, dann, wenn die Autofahrer zur Arbeitsstelle unterwegs sind. Und Lastwagen, die von der B 510 rechts auf die B 9 abbiegen, nähern sich mit ihren Reifen wartenden Fußgängern mitunter bedrohlich. Alles in allem "habe ich Angst da beim Übergang", bekennt Jutta Kleinmanns von der Friedrichstraße, die des öfteren mit dem Fahrrad auf Grün wartet und fürchtet, dass mal ein vorbeibrausender Lkw ihr Vorderrad touchiert.

Einen Vorstoß beim Straßenverkehrsamt in Kleve hat Birgit Terschluse bereits unternommen. Mit einem für sie unbefriedigenden Ergebnis. Auf der B 9 in Aldekerk werde der Verkehrssicherheit mit der Höchstgeschwindigkeit von Tempo 70 bereits ausreichend Rechnung getragen, befand der zuständige Sachbearbeiter. Für Fußgänger sei eine gesicherte Querungsmöglichkeit an den Ampeln vorhanden. Eine eventuelle Sogwirkung durch vorbeifahrende Lkw führe nicht zu einer anderen Beurteilung. Eltern und Aufsichtspflichtige müssten Kinder begleiten, die sich im Straßenverkehr nicht alleine zurechtfinden.

Argumente, die aus Sicht der Bürger ein Hinnehmen der Situation nicht rechtfertigen. "Der Verkehr auf der B 9 hat immer mehr zugenommen, und es wohnen auch viel mehr Menschen jenseits des Aldekerker Ortskerns", erklärt Birgit Terschluse. Sie registriert, ebenso wie ihre Nachbarin Dorothea Shahin, immer wieder Unfälle, deren Folgen bei einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit gemildert werden könnten. Eine Verlangsamung auf diesem kurzen Stück bedeute für niemanden entscheidenden Zeitverlust.

Eine Änderung, die abseits der Temposenkung vorgenommen werden müsste, ist die Schaltung der Ampel. "Die Grünphase für Fußgänger ist so kurz, da muss man sprinten, um rechtzeitig auf der anderen Seite zu ein", weiß Birgit Terschluse. Sie will sich von der Absage aus Kleve nicht entmutigen lassen. Vor Jahren habe eine Privatperson nach langen Kämpfen erreicht, dass an der Rheurdter Straße ein Starenkasten hingestellt wurde. Dort gelte ja auch Tempo 50, für die 200 Meter bis zur Ampelkreuzung mit der B 9. "Was ist daran so schwer, von Karth bis zur Aral auch auf 50 km/h zu beschränken?" Müsse denn wirklich etwas Schweres passieren, bevor sich da etwas ändert.

(RP)
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