Kerken BVK sorgt sich um abgelehnte Schüler

Kerken · Wenn Gelderns Gesamtschule nicht sechszügig bleibt, könnten Kinder aus Kerken auf der Strecke bleiben.

Die Bürgervereinigung Kerken (BVK) befürchtet, dass eine Reihe von Kindern aus ihrer Gemeinde, die ab dem Sommer gerne zur Gesamtschule Geldern gehen würden, von dieser abgelehnt werden. "Das könnte jetzt für die sieben Kerkener zum Teil schon die zweite oder dritte Absage zur Folge haben", führt die BVK in einer Mitteilung zu dem Thema aus.

Die Politik in Straelen und Wachtendonk ist dagegen, dass die Gelderner Gesamtschule mit sechs fünften Klassen gegründet wird. Stattdessen soll es dort nur fünf Eingangsklassen geben. Das bedeutet aber, dass die Schule von allen Kindern, die für den Start im Sommer angemeldet wurden, 21 zurückweisen muss.

Die BVK befürchtet nun, dass die Kinder, die am eigenen Wohnort eine Gesamtschule haben, als erstes eine Absage erhalten könnten. Das sei für die betroffenen Familien aus Kerken bitter: "Schließlich haben schon einige Kinder aus Kerken an der Gesamtschule in Aldekerk eine Absage erhalten. In Kerken wird unter der Berücksichtigung des ausgewogenen Verhältnisses zwischen Jungen und Mädchen und leistungsstarken und leistungsschwachen Kindern unter allen Anmeldungen ausgelost", führt die BVK aus. "Wir freuen uns natürlich, dass die Gesamtschule in Kerken so einen großen Zuspruch in der Elternschaft findet", sagt der BVK-Fraktionsvorsitzende Andreas Vallen. "Aber dass wir aber unsere eigenen Kinder Jahr für Jahr ablehnen müssen - in diesem Jahr waren wieder drei Kinder aus Kerken betroffen - ist sehr bedauerlich." Auch die Eltern der abgelehnten Kinder hätten kein Verständnis dafür, das auswärtige Kinder - unter anderem auch aus Geldern - einen Platz bekommen und die Kerkener Kinder in andere Kommunen fahren müssen.

Dass die Politik in Straelen und Wachtendonk mehrheitlich gegen eine einmalige Genehmigung von sechs Klassen in Geldern sei "völlig unverständlich", urteilt Ralf Janssen von der BVK. "Schließlich haben Kinder aus Wachtendonk und Straelen einen Platz in Kerken bekommen. Dafür wurden dann unsere eigenen Kinder abgelehnt und mussten sich in Geldern anmelden."

Das Ganze sei außerdem ein klares Zeichen dafür, dass die Schulform der Sekundarschule von den Eltern nicht gewollt sei. Es sei deutlich, dass viele Eltern im Südkreis ihre Kinder auf eine Gesamtschule schicken wollen. Leider gebe es momentan aber nicht genügend Platz an den umliegenden Gesamtschulen, so die BVK. "Obwohl es 2010/2011 einen gemeinsamen Schulentwicklungsplan gibt, ist dieser längst nicht mehr aktuell. Es muss dringend etwas passieren. Deshalb gibt es in den nächsten Tagen ein Treffen der unabhängigen Wählergemeinschaften des Südkreises Kleve", sagt BVK-Ratsfrau Patricia Gerlings-Hellmanns. Die BVK-Fraktion hofft, dass die Bezirksregierung trotz der Ablehnung aus Straelen und Wachtendonk die sechs Klassen in Geldern für dieses Schuljahr doch noch genehmigt. Und dass man in Straelen und Wachtendonk eine Lösung findet, um den Schulstandort wieder attraktiv zu machen.

(RP)
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