Straelen CDU: "Hendricks schadet Heimat"

Straelen · Im Regionalrat gab es Kritik an der Bundesumweltministerin wegen der Vereitelung eines Gewerbegebiets auf dem ehemaligen Heronger Depot.

Die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf wirft Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vor, "ihrer eigenen Heimat zu schaden". Die Christdemokraten legen ihr zur Last, sich gegen die teilweise gewerbliche Nutzung des Depots Herongen zu wehren. Die 2009 begonnenen Planungen zahlreicher Behörden für das ehemalige Militärgelände hatten Gewerbeflächen und Grünzüge vorgesehen, ehe das Bundesumweltministerium das Areal zum Teil des Nationalen Naturerbes erklärte, was eine wirtschaftliche Verwertung unmöglich macht. "Das ist unverständlich und ein gewaltiger Querschuss für die Entwicklung am Niederrhein. Wir benötigen dort dringend die Chance, Gewerbeflächen zu schaffen, um dem Wettbewerbsdruck aus den Niederlanden begegnen zu können", so CDU-Fraktionschef Hans Hugo Papen.

Die Stadt Straelen wollte nicht das ganze Gebiet mit einer Größe von 158 Hektar unter Schutz stellen. Zumindest eine Teilfläche von etwa 35 Hektar, gut angebunden an die Autobahn, wollte man für Gewerbe entwickeln.

Hendricks teilte in einem Schreiben an die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer mit, sie sehe "keinen Spielraum" dafür, diesen Wunsch zu erfüllen. Der Vorsitzende des Regionalrats habe dann auf seine Bitte um Stellungnahme keine Antwort bekommen, beklagt Dirk Brügge, Geschäftsführer der Unionsfraktion: "Jetzt erfahren wir von Dritten, was in Berlin angeblich entschieden worden ist. So geht man einfach nicht miteinander um."

Nachdem Hendricks der Stadt Straelen im Sommer 2014 noch Unterstützung in Aussicht gestellt, 2015 noch Gespräche über die Grenzen des Naturerbes angekündigt habe, seien nun offenbar Fakten geschaffen worden. Hans-Hugo Papen und Hannes Selders von der CDU im Regionalrat plädierten "für einen Umweltschutz mit Augenmaß und gegen eine Wirtschaftsfeindlichkeit, die die Chancen auf neue Jobs abwürgt und eine ganze Region benachteiligt".

(RP)
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