Geldern Daniela Verhoeven ist neue Bücherei-Chefin

Geldern · Die 35-Jährige will die Bibliothek in Geldern gemeinsam mit ihrem Team behutsam weiterentwickeln. Sie versteht sich als Dienstleister. Nächstes Projekt ist die Anschaffung von Spielekonsolen.

 Teil eines Begegnungsortes will Daniela Verhoeven sein. Seit Anfang des Monats leitet sie die Öffentliche Bücherei in Geldern.

Teil eines Begegnungsortes will Daniela Verhoeven sein. Seit Anfang des Monats leitet sie die Öffentliche Bücherei in Geldern.

Foto: Seybert

Daniela Verhoeven freut sich vor allem auf die Menschen, mit denen sie es zu tun bekommt. "Meine Nutzer kennenzulernen, das ist sehr spannend: Wer kommt in die Bücherei, aus welchen Beweggründen und Anlässen?", beschreibt sie selbst. Die Bibliothek sieht sie als Treffpunkt, als Anlaufstelle für die Bürger. Und das sei es, was sie an dem Beruf der Bibliothekarin immer gereizt habe: "Teil eines Begegnungsortes zu sein."

Aufbauend auf die Erfahrung der nächsten Wochen und Monate und mit Blick auf ihre "Kunden" will sie die Bibliothek weiterentwickeln. "Ich will gucken: Wie ist vor Ort der Bedarf?", erläutert sie. Und dann werde gemeinsam mit den Kollegen im Team geplant.

Seit Anfang des Monats ist Daniela Verhoeven die neue Leiterin der Öffentlichen Bücherei Geldern. Die 35-Jährige ist in Goch geboren, in Kleve aufgewachsen, hat in Bonn Öffentliches Bibliothekswesen studiert und das Studium mit dem Abschluss als Diplom-Bibliothekarin beendet.

Gearbeitet hat sie zuletzt allerdings als Mediendokumentarin bei einer Fernsehproduktionsfirma in Dortmund. Anfang 2013 startete sie deshalb einen berufsbegleitenden Masterstudiengang "Bibliotheks- und Informationswissenschaft" an der Fachhochschule Köln. Das sei eine Entscheidung zur persönlichen Weiterentwicklung gewesen, erklärt sie: "Ich wollte wissen, was sich getan hat in den vergangenen zehn Jahren." Ganz abgeschlossen ist ihr Zweitstudium noch nicht, die Masterarbeit steht noch aus.

Ihr Team und sich selbst versteht Daniela Verhoeven als Dienstleister, "als Schnittstelle zwischen Menschen und Medien", führt sie aus. Als nächstes steht ein Projekt an, das die Bibliothek schon vor ihrer Zeit eingestielt hat: Die Bibliothek schafft zwei Spielekonsolen und passende Spiele an. "Wir kriegen eine Playstation 4 und eine X-Box", erzählt Verhoeven. Die Spiele werden verleihbar sein.

Die Konsolen bleiben in der Bibliothek, wo sie bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen und gegebenenfalls auch alltäglich von Nutzern in Gebrauch genommen werden können. Bei diesem von der Landesregierung geförderten "Gaming"-Projekt machen fünf Bibliotheken in der Region mit.

Auch zum Thema "Flüchtlinge" macht sich Daniela Verhoeven Gedanken: " Was kann die Bibliothek für die Menschen tun, die hierher kommen?"

Für die Stelle in Geldern ist Daniela Verhoeven mit ihrem Mann nach Hartefeld gezogen. Jetzt fährt sie mit dem Rad zur Arbeit und freut sich, wieder am Niederrhein zu sein. Das sei nämlich immer "ein Stück weit Heimat" für sie gewesen, sagt sie.

Zu ihren liebsten Autoren gehören übrigens Siegfried Lenz, Haruki Murakami und Carlos Ruiz Zafón. Künstler, die mit Worten Bilder erzeugen, beschreibt sie selbst.

Verhoevens Vorgängerin Sarah Finke hatte Geldern für eine neue Stelle bei Leipzig verlassen.

(szf)
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