Geldern Darum blieb das Waldfreibad bei 30 Grad geschlossen

Geldern · Alles schwitzte in den letzten Tagen. Die Sonne knallte vom Himmel, die Temperaturen lagen bei der 30-Grad-Marke, und Abkühlung war nicht drin für die geplagten Walbecker: Das Waldfreibad hatte schon seit dem 5. September geschlossen.

Im Ort hat das Gerücht die Runde gemacht, dass das auf Veranlassung der Stadt Geldern geschehen sei. Die habe nämlich den Schwimmmeister abgezogen.

Die Stadt widerspricht: Einfach "abgezogen" habe man niemanden. Es sei mit dem Bäderverein, der das Waldfreibad betreibt, abgesprochen gewesen, dass die Saison dort Anfang September enden sollte, so Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt: "Einfach, weil die Zahl der Gäste dann erfahrungsgemäß doch zurückgeht, auch, wenn es noch warm ist."

"Das Prozedere muss nun mal etwas im Vorfeld abgestimmt werden", ergänzt Friedhelm Lange vom Bäderverein. Denn der Schwimmmeister, den die Stadt dem Waldfreibad zur Verfügung stellt, gehört zum Personalstamm des Parkbades. Da könne man nicht einfach spontan die Dienstpläne ändern. "Wir hätten liebend gern noch länger aufgehalten, sind aber in dem Fall nicht flexibel genug", so Lange. Und ebenso wenig sei es die Stadt.

Obwohl die Walbecker angesichts des außergewöhnlichen Wetters schon eine Ausnahme gemacht haben. Ursprünglich war nämlich geplant, dass das Bad nur bis Ende August geöffnet sein sollte, erklärt Lange. "Dann haben wir gesehen: Ui, es bleibt noch lange warm. Und dann haben wir doch kurzfristig um eine Woche verlängert." Aber mehr war einfach nicht drin. Der Schwimm-meister ist zwar bis einschließlich heute im Waldfreibad tätig, brauchte aber die letzten Wochen, um die Anlage winterfest zu machen.

Es hätte auch niemand damit rechnen können, dass sich der Hochsommer so lange hinzieht, macht Friedhelm Lange klar. Die Statistik des Bädervereins reicht 13 Jahre zurück: "So einen Fall hatten wir noch nie, dass wir im September 30 Grad hatten."

Normalerweise sei das Geschäft Ende August tatsächlich vorbei. Dann benetze Morgentau die Wiesen, es kommen auch bei Sonnenschein viel zu wenig Badegäste. "Ab 24 Grad wird es unwirtschaftlich für uns", so Lange.

(szf)
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