Gelderland Das große Aufräumen nach dem Sturm

Gelderland · Bestandsaufnahme nach "Friederike". Es gibt eine Menge größere Schäden an Immobilien und in Grünanlagen.

Aufräumen nach dem Sturm "Friedrike"
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Aufräumen nach dem Sturm "Friedrike"

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Foto: Zehrfeld

Dachziegel lagen auf Gehwegen, umgewehte Bäume und abgebrochene Äste wurden abtransportiert, Haus- und Grundstücksbesitzer rekapitulierten die Schäden: Gestern wurde klar, was Sturm Friederike an Trümmern hinterlassen hat.

Ein trauriges Bild bot sich am Grillplatz am Holländer See. "Dort sind mehr als 30 Bäume durch den Sturm entwurzelt worden", teilte Herbert van Stephoudt mit, Sprecher der Stadt Geldern. Die gesamte Anlage muss jetzt überarbeitet werden. Stark betroffen waren auch die Friedhöfe in Lüllingen und in Geldern. Etliche Bäume wurden entwurzelt, Gräber in Mitleidenschaft gezogen. Auch im Rathauspark wurden Bäume umgeweht, Baumkronen sind gebrochen.

Die Stadt Geldern erneuert ihre Warnung an die Bürger, sich nicht unbedacht im Wald aufzuhalten und unter Bäumen besonders vorsichtig zu sein. Zum Beispiel im Walbecker Grenzwald: "Da liegt so einiges im Argen", so van Stephoudt. Äste können aus den Baumkronen fallen, "etliche Bäume sind auch so stark beschädigt, dass sie noch umstürzen werden".

An der Sekundarschule Niederrhein wurden einige Module der Photovoltaikanlage vom Wind auf ein Flachdach geschleudert. Gestern wurden die zerrissenen Stellen erstmal abgedichtet. Am Montag soll der Unterricht an der Sekundar- und auch an der benachbarten Realschule, bei der ebenfalls Dach-Teile am Boden zerschmettert lagen, wieder normal stattfinden.

Bei der Feuerwehr Geldern zählte man am Donnerstag 97 Einsätze von 10.30 bis 19 Uhr. Größte Problemstelle war die Kevelaerer Straße beziehungsweise Spitzfeld zwischen Lüllingen und Walbeck. "Die war vier bis fünf Stunden komplett gesperrt, weil da überall Bäume lagen. Da kam keiner mehr durch", sagte Feuerwehrchef Johannes Lörcks gestern. In Straelen zählte man 35 Sturm-Einsätze: "Bäume, die beseitigt wurden, und zwei oder drei Dächer von Gartenhäusern, die fliegen gegangen sind", so Markus Leuker von der Straelener Feuerwehr. Auf 21 Einsätze kamen Wachtendonk und Wankum, wie Wehrleiter Sebastian Kretz zusammenfasste: "Zirka 40 Bäume haben wir beseitigt. Das war schon ganz ordentlich, wir waren von neun Uhr bis 17 Uhr unterwegs." In Kerken wurden 46 Einsatzstellen gezählt.

Zu den Kuriositäten des Donnerstags gehörte eine Falschmeldung, die über soziale Netzwerke verbreitet wurde: In Weeze oder in Kevelaer sei ein Windrad umgekippt. Das war allerdings Unsinn. Das angebliche "Beweisfoto" einer umgestürzten Windkraftanlage stammte aus dem Internet.

(RP)
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