Geldern Das SPD-Trio für die Wahlkämpfe

Geldern · Das Kandidatenkarussell für 2017 scheint komplett: Wenn die Mitglieder mitziehen, will die SPD gegen Bergmann und Vosseler Thorsten Rupp und Norbert Killewald in den Landtags-Wahlkampf schicken. Barbara Hendricks für den Bund.

Geldern: Das SPD-Trio für die Wahlkämpfe
Foto: SPD

Die Wähler im Kreis Kleve können ab sofort anfangen, sich Gedanken um ihre Wahlentscheidungen im kommenden Jahr zu machen, denn nach CDU, FDP und Grünen hat jetzt auch die SPD Namen mitgeteilt, die auf den Wahlzetteln zu den Bundes- und Landtagswahlen stehen dürften. Bislang handelt es sich allerdings nur um die Empfehlungen des SPD-Vorstands auf Kreisebene; entscheiden dürfen die Mitglieder im November. Erfahrungsgemäß dürfte die Sache mit der Vorauswahl der Parteispitze aber "durch" sein:

In der Pressemitteilung von gestern heißt es: "Der Vorstand der SPD Kreis Kleve empfiehlt seinen Mitgliedern einstimmig drei Kandidaten für die Wahlen in 2017. In ihrer bereits bekannten Bundestagskandidatur unterstützte der Vorstand Bundesministerin Barbara Hendricks. Für den nördlichen Landtagswahlkreis tritt der Emmericher Thorsten Rupp an. Für den Südkreis wirft Norbert Killewald seinen Hut in den Ring."

Killewald, der Hendricks als Vorsitzender der SPD des Kreises Kleve beerbte, betont, dass die endgültige Entscheidung Sache der Mitglieder sei. Bis November hätten die Ortsvereine nun die Möglichkeit, alle Kandidaten zu sich einzuladen und mit ihnen zu diskutieren. Die erneute Kandidatur der momentan einzigen Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Kleve wurde bereits beim Neujahrsempfang der SPD Kreis Kleve angekündigt. "Wie sehr wir uns darüber freuen, haben wir ja an mehreren Stellen schon betont. Barbara Hendricks ist einfach eine politische Instanz, und mit ihr spielen wir auf Sieg und nicht auf Platz", so Killewald.

Ebenso groß ist allerdings der Ehrgeiz der Kreis-CDU, der politischen Gegnerin dieses Erfolgserlebnis zu verderben: Mit Stefan Rouenhoff (38) aus Goch wurde in einer spannenden Aufstellungsveranstaltung der Herausforderer gefunden. Rouenhoff wirft neben frühen kommunalpolitischen Erfahrungen eine interessante berufliche Karriere in die Waagschale: Er ist Handelsattaché der ständigen Vertretung der Bundesregierung in Brüssel und hat sich zuvor als Referent und Sprecher des Wirtschaftsministeriums auch in Berlin schon intensiv umgesehen. Bekanntlich hat die Kreis-CDU nach dem Wechsel von Ronald Pofalla in den Bahn-Vorstand keinen Vertreter in Berlin mehr. Und ist jetzt umso entschlossener, Rouenhoff mit einem Direktmandat nach Berlin zu schicken.

Auch für die Landtagswahl sind die Pflöcke eingeschlagen. Dr. Günther Bergmann und Margret Vosseler von der CDU dürften im Wahlkampf auf Thorsten Rupp sowie Norbert Killewald stoßen. Außerdem auf Stephan Haupt (46, Bedburg-Hau) und Ben Dinklage (19-jähriger Gelderner), die für die FDP antreten. In den Bundestagswahlkampf ziehen die Liberalen des Kreises Kleve, wie berichtet, mit Prof. Ralf Klapdor. Die Grünen gehen mit Birgitt Höhn und Hans-Hermann Terkatz in den Landtagswahlkampf.

Rupp (44) ist ein SPD-Gewächs, aufgewachsen in der Kreisstadt. Er lebt heute mit seiner Familie in Emmerich-Vrasselt. Hauptberuflich ist er Abteilungsleiter bei der NRW-SPD in Düsseldorf, nachdem er das Klever Wahlkreisbüro von Barbara Hendricks geleitet hatte. "Ich habe enge Kontakte zur Spitze der nordrhein-westfälischen SPD, zur Landtagsfraktion und den Abgeordneten. So verfüge ich bereits über landespolitische Erfahrungen und würde diese gerne nutzen, um für den Kreis Kleve mehr zu erreichen", sagt er. Ehrenamtlich ist Rupp seit der Kommunalwahl 2014 Mitglied des Kreistages Kleve und Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Bereits ab 2009 war er dort sachkundiger Bürger und ebenfalls Geschäftsführer. Seine Motivation für die Kandidatur erklärt Rupp so: "Die Politik, die im Landtag gemacht wird, hat unmittelbare Auswirkungen auf die Städte und Gemeinden im Kreis Kleve. Es geht unter anderem um Bildung, Schulen und Hochschulen, Kindergartenplätze, Straßen, Schienen und Wohnungen, um Polizei und Justiz, um Integration und Inklusion sowie um Umwelt- und Naturschutz. Nicht zuletzt geht es um die finanzielle Unterstützung unserer Städte und Gemeinden." Als Landtagsabgeordneter wolle er "mithelfen, die gute Regierungsarbeit von Hannelore Kraft fortzuführen". Er hoffe, dass die Mitglieder der SPD im Kreis ihm bei der Vollversammlung ihre Stimme geben.

Norbert Killewald stellt sich motiviert für den Südkreis zur Verfügung: "Die Arbeit als Landtagsabgeordneter von 2005 bis 2010 hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist etwas ganz Besonderes, Politik mitgestalten zu können. Ich bin Sozialpolitiker durch und durch und würde mich freuen, dem Südkreis und seinen Bürgern wieder eine Stimme im Landtag verleihen zu dürfen." Killewald (55) war 2005 über die Landesliste in den Landtag eingezogen und 2010 ausgeschieden - die Folge von 29,2 Prozent und einem schlechteren Listenplatz. Er wohnt mit seiner Frau in Kevelaer. Er hat zwei erwachsene Kinder und arbeitet als Geschäftsführer der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Killewald engagiert sich für die Rechte Behinderter und ist Fachmann für viele soziale Belange. Zudem ist er Vorsitzender der SPD Kreis Kleve und sachkundiger Bürger im Kreistag.

(RP)
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