Straelen Das Wasser von Straelen ist gut

Straelen · Regelmäßig gibt es in der Blumenstadt Bestnoten bei der Analyse dieses wichtigen Lebensmittels. Lob für das Team im Wasserwerk Kastanienburg. Keine Erhöhung des seit Anfang 2012 konstanten Wasserpreises zu erwarten.

Straelen: Das Wasser von Straelen ist gut
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Beim Feiern greifen die Bewohner der Blumenstadt gerne auf kölsches Liedgut zurück. Eine Melodie aus der Domstadt können sie auch anstimmen, wenn es um eines der wichtigsten Lebensmittel geht: "Das Wasser von Straelen ist gut", heißt der Refrain frei nach einem alten Song der Bläck Fööss.

Um höchstmöglichen Schutz für die Bevölkerung zu erreichen, wird die chemische Zusammensetzung und die bakteriologische Beschaffenheit des Straelener Trinkwassers regelmäßig vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasser (IWW) Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft mbh, Mülheim, untersucht. Und bekommt Bestnoten. Die Messwerte liegen laut Verwaltung größtenteils weit unterhalb der Grenzwerte, manches ist überhaupt nicht nachweisbar. So bewegt sich der Nitratwert unter einem Analysewert von einem Milligramm pro Liter bei einem Grenzwert laut Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Der Nitratwert in Straelen wird folglich nicht, wie andernorts vielfach gefürchtet, zu einer Erhöhung des Wasserpreises führen. Seit dem 1. Januar 2012 ist der Wasserpreis für die Straelener Haushalte konstant geblieben und kostet seither inklusive Mehrwertsteuer 1,44 Euro pro Kubikmeter.

Ein Grund für die gute Qualität ist die seit langem praktizierte Partnerschaft zwischen Wasser- und Landwirtschaft. Am 19. Februar 1997 schlossen sich alle im Wassereinzugsgebiet Kastanienburg wirtschaftenden Gärtner und Landwirte sowie der Versorgungs- und Verkehrsbetrieb der Stadt Straelen (VVS) als Trinkwasserversorger zu einer Kooperation zusammen. Ziel war und ist nicht nur der Erhalt, sondern auch die Verbesserung der Trinkwasserqualität. Dies wurde unter anderem durch eine extensive Bewirtschaftung erreicht. Die Landwirte reduzierten auf 72 Hektar die Stickstoffdüngung um 30 bis 40 Prozent. Die dadurch bedingten Ertragsausfälle werden vom VVS finanziell ausgeglichen. Die Ausbringung der in den Betrieben anfallenden Gülle wird von den meisten Bürgern als problematisch angesehen, aber auch hierfür hat man Lösungen gefunden: Im Wasser-Einzugsgebiet wird häufig Schleppschlauchtechnik eingesetzt, wodurch die Gülleverteilung wesentlich gezielter und genauer erfolgt als bei der herkömmlichen Methode. Verschiedene Tonschichten sorgen für eine sehr gute Trinkwasserqualität im Wasserwerk Straelen. So liegt das Trinkwasser insgesamt im günstigen Härtebereich "weich" (früher 1). Der Härtebereich ist auch ein wichtiger Faktor bei der Dosierung von Waschmitteln. In Straelen kann also möglichst wenig Waschmittel verwendet werden, um eine unnötige Belastung der Abwässer zu vermeiden und darüber hinaus den Geldbeutel zu schonen.

"Bis zu dem Wasserhausanschluss garantieren wir als Wasserversorger eine absolute Spitzenqualität des Trinkwassers. Der ständige Dialog mit allen Beteiligten sorgt für den nötigen Ehrgeiz, um am erklärten Ziel ,Steigerung der Trinkwasserqualität für Straelen' gemeinsam weiter zu arbeiten", konkretisiert VVS-Betriebsleiterin Monika Trienekens die gemeinsamen Bemühungen. Gerne beantwortet sie Fragen rund um das Thema "Straelener Trinkwasser/Trinkwasserschutz" unter Telefon 02834 702152 oder per E-Mail trienekens@straelen.de.

Die guten Resultate des Wasserwerks Kastanienburg und der Trinkwasserspeicher an der Straelener Landmarke "Wasserturm", zuletzt vom Mai, freuen auch Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen: "Das wiederum exzellente Prüfungsergebnis ist in erster Linie auf die gut funktionierende Zusammenarbeit des Wasserwerksteams zurückzuführen, das beständig einen tollen Job macht."

Die technischen Einrichtungen der Wasserversorgungsanlagen haben einen einwandfreien Eindruck hinterlassen; hygienerelevante Defizite waren nicht erkennbar. Besonders positiv bewertet wurden die Einführung eines digitalen Betriebstagebuchs im Wasserwerk und die Erneuerung des Prozessleitsystems. Die Rohrnetzinspektion auf Wasserverluste hat ergeben, dass die Wasserverlustquote im städtisch-ländlich einzustufenden Straelener Trinkwasserversorgungsnetz äußerst gering ist. Der spezifische reale Wasserverlust wurde demnach, ebenso wie die Anzahl der aufgetretenen Rohrschäden als niedrig eingestuft. Zuletzt wurden insbesondere Rohrnetzsanierungen auf einer Länge von fast zwei Kilometern vorgenommen; weitere Sanierungen laufen derzeit oder sind für das kommende Jahr schon fest eingeplant, so dass die Versorgungssicherheit künftig weiter gesteigert wird und die Wasserverluste sogar noch verringert werden.

Trotz jährlicher hoher Investitionen konnte das Straelener Wasserwerk in den vergangenen Jahren immer einen Gewinn erzielen. Beispielsweise betrug der laut Jahresrechnung 2016 etwa 150.000 Euro bei Investitionen im gleichen Jahr von knapp 400.000 Euro.

(RP)
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