Issum Der Fantasy-Meister aus dem Hexenland

Issum · Der Glaser- und Malermeister Georg Hollas stellt den zweiten Teil seiner "Ployyderia"-Reihe vor. Die Menschen in der Geschichte haben Flügel und müssen sich in Abenteuern bewähren. Der letzte Band der Trilogie ist bereits in Arbeit.

 Georg Hollas hat zu seinem Fantasy-Buch eine Landschaft entworfen.

Georg Hollas hat zu seinem Fantasy-Buch eine Landschaft entworfen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Szene ist beängstigend. Zwei Männer stehen mit gezücktem Schwert zwei Drachen mit zwei Köpfen gegenüber. Georg Hollas schaut sich die Szene an. "Die überleben beide", sagt er gelassen. Er muss es wissen, denn er ist der Autor, der Strippenzieher im Hintergrund. Am Wochenende stellt der Maler- und Glasermeister auf der Frühjahrsmesse in Sevelen seinen neuen Roman vor. Es ist der zweite Teil der "Ployyderia"-Trilogie. Der erste erschien vor vier Jahren und erntete gute Kritiken. "Fesselnd von Anfang bis Ende", lautet die Bewertung, oder auch "Für einen Fan des Fantasy einfach ein Muss".

Ployyderia erzählt von einer Welt, die es so nicht gibt. "Die aber real sein könnte", ergänzt Autor Hollas. Er verzichte bewusst auf Magie oder Zauberei in seinem Fantasy-Buch. Stattdessen habe er sich darüber Gedanken gemacht, wie die Menschen leben würden, wenn sie, wie die Helden im Buch, Flügel hätten. Allerdings leben sie in einer Welt ohne Technik, ohne Computer. "Ein bisschen wie im Mittelalter" zieht Hollas den Vergleich. Flügel, das zeichnet die Ployyderianer aus, die so manches Abenteuer bestehen müssen.

Mit der Schaffung von Flügeln als Fortbewegungsmittel ist aber die Fantasie des Sevelener Autors längst noch nicht erschöpft. Der Leser taucht auch in völlig fremde Landschaften ein, trifft auf exotische Pflanzen wie die Didingabäume, deren Sämlinge wie Mücken auf der Suche nach Blut ausschwärmen. Auf Seite 260 sind einige der von Hollas gezeichneten Exemplare abgebildet. 586 Seiten hat das Buch insgesamt.

Der erste Band kann, muss aber nicht vorher gelesen werden, um den zweiten zu verstehen. Erleichtert wird der Einstieg durch ein dreiseitiges Erklärstück "Was bisher geschah" und eine Liste mit Namen der bisherigen Romanhelden und Erläuterungen von Orten, Begriffen, Tieren und Pflanzen, die es in unserer Welt nicht gibt. Der zweite Teil trägt den Titel "Bücher der Vergangenheit". Die drei Hauptakteure begeben sich auf die Suche nach ihren Vorfahren. Natürlich gibt es auch einen Bösen, der für einige Spannung sorgt, und, ja, es gebe auch eine Liebesgeschichte, sagt Hollas. Die Freunde müssen einige Male um ihr Leben zittern, bevor sie das von zwei entführten Mädchen retten. Am Ende des Buches wird einer der Helden gefragt, ob er die vergangenen Tage bereue. Der verneint, obwohl er, wie er betont, viel Schmerz habe ertragen müssen. "Und weil ich weiß, dass dieses Abenteuer noch nicht zu Ende ist. Es macht gerade nur eine Pause." Denn immerhin steht noch ein dritter Band an.

Ja, er habe schon mit der Fortsetzung angefangen, sagt Hollas. Abends, an den Wochenenden und nachts sprudeln die Ideen, und er hämmert Stichworte oder kurze Sätze in den Computer. Das Faszinierende bestehe für ihn darin, mehrere Geschichten parallel laufen zu lassen und am Ende zu einem Ganzen zusammenzufügen.

Man darf also auf das Finale gespannt sein. Auch das kommt nicht ohne Bösewicht aus. Und wer weiß, vielleicht wird es auch diesmal eine Liebesgeschichte geben.

(RP)
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