Kerken Der ganze Gemeinderat trägt Kerkens Haushalt

Kerken · Defizit von rund 1,1 Millionen Euro. Neuer Sportplatz in Nieukerk und Neubaugebiet Aldekerk-Süd große Investitionen.

Das finanzielle Fundament 2015 für Kerken ist gelegt. Einstimmig hat der Gemeinderat gestern den Haushaltsplan gebilligt. Er weist ein Defizit von rund 1,1 Millionen Euro auf. Der Ergebnisplan beläuft sich bei den Erträgen auf rund 18,8 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen von rund 19,9 Millionen Euro gegenüber.

CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Hufschmidt, der den Reigen der Haushaltsreden im Michael-Buyx-Haus in Nieukerk eröffnete, nannte Sorgfalt und Vorsicht als oberste Kriterien bei der Entscheidungsfindung. Diesem werde der Haushalt gerecht. Die drei wichtigsten Punkte seien die Wiedereingliederung des Abwasserbetriebes in den Etat, was zu Kosteneinsparungen führe, die Erneuerung des Sportplatzes in Nieukerk und das Neubaugebiet Aldekerk-Süd.

Beim Sportplatz Nieukerk hatte der Rat kurz zuvor, der Hauptausschussempfehlung folgend, für die Regeneration des Naturrasens und den Bau einer Kunststofflaufbahn votiert. Rund 350 000 Euro kostet diese Maßnahme. Der TSV hatte sich statt des Natur- einen Kunstrasen gewünscht, was zu Kosten von etwa 800 000 Euro geführt hätte. Der jetzige Beschluss sei "ein guter und tragbarer Kompromiss für alle Beteiligten", sagte Hufschmidt.

Zukunftsweisenden Charakter bescheinigte er der Entwicklung des Neubaugebiets Aldekerk-Süd. Die Nähe zu den Schulen und Kindergärten mache gerade für junge Familien den Bau eines Eigenheims interessant.

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Priefert bescheinigte der Verwaltung in seiner ersten Haushaltsrede einen verantwortungsbewussten und vorsichtigen Umgang mit Kerkens Finanzen. Investitionen wie die Erschließung von Aldekerk-Süd könnten nach der Vermarktung dieses Gebietes noch positive Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit haben. Als innovative Projekte im Etat führte Priefert die Investition in Windenergie sowie die Weiterentwicklung der Gesamtschule in Aldekerk an. Ein Investitionsstau und eine Verschlechterung der Infrastruktur seien in naher Zukunft nicht zu befürchten.

Mit einem "Ja, aber" versah Stephan Dicks die Zustimmung der BVK-Fraktion zum Zahlenwerk. "Die Spirale dreht sich zu langsam", kritisierte er. Es gebe im Großen und Ganzen zu wenig Investitionen. Neue Baugebiete seien gut, aber das Konto "lebenswert" werde vernachlässigt. Damit spielte Dicks auf den Kunstrasenplatz in Nieukerk an, den er früher in der Sitzung, vergeblich, beantragt hatte. Dieser Punkt war auch für Michael Heinricks der einzige Makel, der dem Haushalt ansonsten die Note "sehr gut" verlieh.

(RP)
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