Gelderland Der neue Heimatkalender ist da

Gelderland · Der Historischen Verein für Geldern und Umgegend hat ein weiteres Exemplar herausgebracht, das ab sofort zu kaufen ist. In der aktuellen Ausgabe für das Jahr 2017 steht das Ökodorf Rheurdt mitsamt seiner Historie im Mittelpunkt.

 Theo Mäschig, Maria Cöhnen, Gerd Halmanns, Johanna Klümpen-Hegmanns, Bernhard Keuck und Klaus Kleinenkuhnen (von links).

Theo Mäschig, Maria Cöhnen, Gerd Halmanns, Johanna Klümpen-Hegmanns, Bernhard Keuck und Klaus Kleinenkuhnen (von links).

Foto: Arnulf Stoffel

"Vorm Berg" oder "hinterm Berg", das sagt man rund um Rheurdt und Oermten manchmal noch, wenn man beschreiben will, ob jemand diesseits oder jenseits des Höhenzuges wohnt. An dessen östliche Flanke schmiegen sich Rheurdt und Schaephuysen, die wichtigsten Ortschaften der Gemeinde. Für die Kerkener beispielsweise liegt Rheurdt eindeutig "hinterm Berg", obwohl reizvolle Ortschaften wie Finkenberg und Saelhuysen "vorm Berg" liegen.

 Der Geldrische Heimatkalender zeigt ein altes Foto aus Schaephuysen.

Der Geldrische Heimatkalender zeigt ein altes Foto aus Schaephuysen.

Foto: Repro von Theo Mäschig

Interessante Blicke "übern Berg" unternimmt der Geldrische Heimatkalender für das Jahr 2017. Rheurdt ist die Kommune, der diesmal ein besonderer Schwerpunkt in dem Band zukommt. Das beginnt mit einem aktuellen Porträt der Gemeinde, wie gewohnt von RP-Redakteur Michael Klatt aus Geldern verfasst.

Doch dann geht es zurück in die Vergangenheit: Christian Wiltsch untersucht, wo einst unserer Vorfahren die Sonne gefeiert haben. Theo Mäschig, einer der besten Kenner der Rheurdter und Schaephuysener Geschichte, erinnert an ein längst verschwundenes Gasthaus, die Wirtschaft Jochems in Schaephuysen. Maria Cöhnen dokumentiert die Liturgie der Fronleichnamszüge in Rheurdt von 1917 bis 1957, bei denen unter anderem die "Arma Christi", die Marterwerkzeuge der Passion, mitgeführt wurden - eindrucksvolle Bilder erinnern an ein Stück Volksfrömmigkeit. Der Schriftsteller Hermann-Josef Schüren hat eine Kurzgeschichte beigesteuert.

Herausgegeben wird der Geldrische Heimatkalender durch den Historischen Verein für Geldern und Umgegend. Der geschichtliche Blick geht teilweise weit zurück, so untersucht Bernd Kibilka "Die Sagen vom Gochfortzberg und eine fränkische Siedlung". Aber auch Berichte aus Zeiten, die noch nicht so lange zurückliegen - NS-Zeit, Weltkrieg, Wiederaufbau - findet der Leser und wird in manchen Fällen an eigene Erlebnisse denken müssen. Einen Beitrag, der gerade in diesen Tagen aktuell ist, steuert Donia Basal bei: "Zwei Leben und eine Seele - zwischen Syrien und Geldern". Insgesamt nennt das Verzeichnis der Autorinnen und Autoren mehr als 50 Namen.

Zur Tradition des Heimatkalenders gehört auch, dass Gedichte und Mundarterzählungen zwischen den längeren Texten eingestreut sind. Eine Freude für die Augen sind die schönen Fotoserien heimischer Landschaften und Städte. Und auch die "Chronik des Gelderlandes" wird, wie in jedem Jahr, sorgfältig fortgeführt.

Zu den Unterstützern, die den Druck des Kalenders ermöglichen, gehören die Stiftung der Volksbank an der Niers und die Familie Bösken-Diebels. Und auch der Kreis Kleve fördert den Geldrischen Heimatkalender.

Der Heimatkalender ist ab sofort im Handel erhältlich.

(s-g)
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