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Geldern Die Niers in Gelderns neuem Bett

Geldern · Mit dem Abschnitt "Altarm/Haus Golten" ist die Renaturierung des Flusses im Stadtgebiet vorerst abgeschlossen. Kosten geringer als geplant. Mehr Rückhalteraum. Anfängliche Skepsis durch erste Maßnahme in Pont-Nord 1999 zerstreut.

 Blick aus der Vogelperspektive auf den Nierspark. Gut zu sehen: Die Niers verläuft nicht mehr, wie früher, gradlinig, sondern schlängelt sich durch die Auenlandschaft. Gut vier Kilometer Niers sind jetzt insgesamt zwischen Pont und Geldern naturnah umgebaut.Bürgermeister Ulrich Janssen bewertet nicht zuletzt die attraktive Anbindung des Flusses an die Stadt positiv.

Blick aus der Vogelperspektive auf den Nierspark. Gut zu sehen: Die Niers verläuft nicht mehr, wie früher, gradlinig, sondern schlängelt sich durch die Auenlandschaft. Gut vier Kilometer Niers sind jetzt insgesamt zwischen Pont und Geldern naturnah umgebaut.Bürgermeister Ulrich Janssen bewertet nicht zuletzt die attraktive Anbindung des Flusses an die Stadt positiv.

Foto: Gerhard Seybert

Der Schwan fand's gut. Kaum hatte er sich blicken lassen, ruderte er hinter die Biegung zurück und holte fünf Artgenossen hinzu. Gemächlich bewegte sich die weiße Armada auf der Niers, die sich unweit des Niersparks durch ihr neues Bett schlängelt. Nicht nur Flora und Fauna sollen von der naturnahen Umgestaltung des Flusses profitieren. "Auch Radler, Fußgänger und Paddler können die Natur jetzt anders erleben", freut sich Ulrich Janssen.

 Niersverband-Vorstand Prof. Dietmar Schitthelm (links) gemeinsam mit Gelderns Bürgermeister Ulrich Janssen.

Niersverband-Vorstand Prof. Dietmar Schitthelm (links) gemeinsam mit Gelderns Bürgermeister Ulrich Janssen.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Gelderns Bürgermeister war einer der Teilnehmer, als der Niersverband und die Stadt die jüngste Maßnahme in Sachen Niersrenaturierung vorstellten. Es handelt sich um einen rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen Pont und Geldern, der von November 2013 bis August 2014 in drei Schritten umgestaltet wurde. "Was frühere Generationen gerade gemacht haben, machen wir wieder krumm", beschrieb Janssen das Umdenken beim Umgang mit Gewässern. Das Projekt beinhaltete im ersten Bauabschnitt die Anlage eines Altarmes am "Nierspark", der gleichzeitig dem Einleiten von Niederschlagswässern aus dem neuen Baugebiet dient. Mit diesem Altarm wird die Stadt-Landschaftsspange von der Niers bis zur Personenunterführung am Bahnhof Geldern komplettiert.

Im zweiten Abschnitt wurde der Niersverlauf auf einer Länge von rund 1200 Metern zwischen der B 9 im Süden und der Burgstraße im Norden durch das Entfernen der Uferbefestigung und das Verlagern des Böschungsmaterials leicht geschwungen gestaltet. Des Weiteren wurden Flutmulden und Stillgewässer in einem zehn Meter breiten Randstreifen angelegt.

Der dritte Bauabschnitt befindet sich in der Nähe von Haus Golten genau nördlich der B9. Hier wurde der Niers-Hauptlauf in eine Schlinge durch eine westlich angrenzende Ackerfläche verlegt. Der bisherige gerade Nierslauf wurde zu einem Nebengerinne reduziert.

"Durch den Einsatz von eigenem Personal konnten wir die Baukosten mit rund 755 000 Euro deutlich unter den geplanten Kosten von 820 000 Euro halten", erklärt Niersverband-Vorstand Prof. Dietmar Schitthelm.

Er lobte die Zusammenarbeit mit Geldern. "In keiner Verbandsgemeinde haben wir den Masterplan Gewässergestaltung so weit treiben können wie hier."

Anfängliche Skepsis 1998 sei durch das erste Niersprojekt in Pont-Nord (1999/2000) zerstreut worden, was nicht zuletzt die Verhandlungen mit Grundstückseigentümern einfacher machte. Es folgten 2007 die Niersverlegung Pont-Süd unweit der Justizvollzugsanstalt und 2012 die Projekte Abzweig Nierskanal und Willik'sche Mühle. Mit der jetzigen Maßnahme Niersaltarm und Haus Golten, durch die ein zusätzlicher Rückhalteraum von 80 000 Kubikmetern entstand, sind laut Schitthelm die Aktivitäten des Niersverbands im Gelderner Stadtgebiet vorerst abgeschlossen.

Gut vier Kilometer Niers sind jetzt insgesamt zwischen Pont und Geldern naturnah umgebaut. Bürgermeister Ulrich Janssen bewertet nicht zuletzt die attraktive Anbindung des Flusses an die Stadt positiv.

(RP)
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