Geldern Die Vision eines Gewerbepark-Areals

Geldern · Die Wirtschaftsförderer des Kreisgebietes besuchten die größte Messe für Immobilien und Investitionen in den Niederlanden Provada in Amsterdam. Dabei wurden wichtige "Visitenkarten" im Nachbarland abgegeben.

 Ludger Kazmierczak, Leitender Redakteur des WDR, zeigte den Gästen aus dem Kreis Kleve "sein Den Haag".

Ludger Kazmierczak, Leitender Redakteur des WDR, zeigte den Gästen aus dem Kreis Kleve "sein Den Haag".

Foto: Kreis-WfG

Die Planungen waren von der Idee getragen, allen Wirtschaftsförderern aus dem Kreisgebiet die alljährliche Provada, größte Messe für Immobilien und Investitionen in den Niederlanden, näher zu bringen. Hier präsentiert sich die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve in jedem Sommer mit der Standort Niederrhein GmbH - arbeitet am Image einer prosperierenden Region, sucht nach Kontakten und wirbt für Ansiedlungen zwischen Kranenburg und Emmerich am Rhein im Norden bis runter nach Rheurdt, Kerken und Wachtendonk im südlichen Kreisgebiet.

Im Ergebnis boten die Tage im Nachbarland drei wichtige Visitenkarten. Für die eine steht die Suche nach 60.000 Quadratmeter Gewerbegrund für eine 30.000er-Logistik-Halle. Eine weitere nennt den Namen eines Logistikers auf der Suche nach 30.000 Quadratmeter Fläche. Die dritte steht für die Vision, im Kreisgebiet ein Gewerbepark-Areal als Kombination von Hallen- und Büroflächen auf 5000 Quadratmeter Fläche zu realisieren, wie es in den Niederlanden vielfach Hallen-Nachfragen der kleineren Art bis zu Größenordnungen von 200 Quadratmetern Fläche befriedigt.

Eine Stippvisite zur Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) und deren Geschäftsführer Günter Gülker stand ebenso auf dem Programm wie der Besuch des WDR-Landesstudios Den Haag, das vom Leitenden WDR-Redakteur Ludger Kazmierczak geführt wird, den man am Niederrhein alleine schon durch seine Redakteurs-Tätigkeit in der Kreisstadt Kleve kennt. Kurzum: Mit dem Jahrestreffen der Wirtschaftsförderer war nicht allein der Austausch der lokalen und regionalen Herausforderungen als Tagungsprogramm verbunden, sondern durch den angereisten Gastreferenten Frank Wöbbeking auch das Appetit machen auf die vielen Chancen und Möglichkeiten.

So machte Günter Gülker von der DNHK darauf aufmerksam, dass die Niederländer zu den wichtigsten Geschäftspartnern der Deutschen zählen - und mit Blick auf das Handelsvolumen weltweit an vierter Stelle rangieren. Mehr als 1300 Mitgliedsunternehmen gehören dieser Kammer an, die auch den Emmericher Unternehmer Bastian Fassin von der Firma Katjes in ihren Vorstandsreihen weiß. Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers unterstrich die Bedeutung für das Kreisgebiet durch die Tatsache, "dass 700 der 866 internationalen Handelsregister-Unternehmen im Kreis Kleve niederländischer Herkunft" seien - also vier von fünf. Die Kreis-WfG und die Wirtschaftsförderer der Region beabsichtigen, die ausgeprägte Zusammenarbeit weiter zu festigen, und peilen die Teilnahme an der Großveranstaltung "Duitslanddag" der DNHK 2018 an.

Bereits auf der Provada hatten die Wirtschaftsförderer - allen voran Sascha Terörde für Emmerich am Rhein - die immer deutlicher werdenden Konturen des Factory Outlet Zevenaar zur Kenntnis nehmen müssen. 8,5 Hektar Gesamtfläche werden vorgesehen, 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen es werden, große Marken hätten ihre Zustimmung bereits gegeben. So war es am Messestand der Regio de Liemers zu hören. Direkt an der A 12 - einen Steinwurf von der Grenze weg - solle es platziert sein, zwei Millionen Besucher pro Jahr zählen können, und an 363 Tagen im Jahr solle es geöffnet sein. Spätestens hier dachte die Abordnung aus dem Kreis Kleve an die vielen Diskussionen, die selbst einzelne verkaufsoffene Sonntage hierzulande hervorrufen.

Kazmierczak gab in Den Haag Einblicke in das Tagesgeschehen. Er erzählte von den zweimal täglichen Telefon-Konferenzen mit den Redakteurskollegen im ganzen Land, nannte Den Haag nicht nur wegen des Standortes des Europäischen Gerichtshofes eine "Stadt des Rechts". Im Rahmen der Gäste-Führung durch die Stadt stellte er die historischen Brücken dar, die auch heute noch zwischen Den Haag und Kleve erkennbar sind.

Frank Wöbbeking, Geschäftsführer der mediamixx GmbH mit Sitz in Kleve, stellte sich einmal mehr als absoluter Niederlande-Kenner dar. Die Kreis-WfG bat den gelernten Redakteur und Medien-Spezialisten, der mit AHA24x7 eine viel beachtete kleine Internet-Zeitung mit grenzüberschreitender Thematik herausgibt, um engere Zusammenarbeit beim Blick auf die vielen niederländischen Investoren im hiesigen Grenzraum.

Fazit: Das Nachbarland ist dem Kreis Kleve in den vergangenen Tagen ein deutliches Stück nähergekommen - durch das Factory Outlet Zevenaar bedrohlich nahe.

(RP)
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