Straelen Die Welt ist bunt im Montessori-Haus

Straelen · Das Familienzentrum der Stadt Straelen besteht seit 25 Jahren. Das Jubiläum mit einem Projekt und einem Fest begangen. Viele Aktionen betonen die Gleichheit aller Menschen. Erinnerungen an die Skepsis der Anfangszeit.

 Mit einem Lied hießen die Kinder die Gäste im Montessori-Kinderhaus zur 25-Jahr-Feier willkommen.

Mit einem Lied hießen die Kinder die Gäste im Montessori-Kinderhaus zur 25-Jahr-Feier willkommen.

Foto: Norbert Prümen

Vor 25 Jahren wurde das Montessori-Kinderhaus, Familienzentrum der Stadt Straelen, eröffnet. Es hat sich zu einer festen Institution entwickelt. Aus Anlass dieses Jubiläums feierten Leitung, Erzieherinnen, Eltern und Kinder am Samstag ein Fest unter dem Motto "Unsere Welt ist rund und kunterbunt".

Bereits drei Wochen zuvor hatte im Kinderhaus ein von der Gelsenwasser-Stiftung gesponsertes Projekt begonnen. Jede der vier Gruppen verwandelte sich in einen anderen Kontinent, den es mit Geschichten, Liedern, Bastelaktionen, Kochen und vielem mehr zu erkunden galt. Bärbel Cox, Leiterin der Einrichtung, verdeutlichte: "Wir möchten den Kindern vermitteln, dass kein Mensch sich in einer Sonderrolle wiederfinden sollte, dass wir alle gleich sind, ob jung oder alt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund und ob mit oder ohne Behinderung. Wir möchten Gemeinsamkeiten entdecken, zusammen Spaß haben, Vorurteile und Ängste abbauen." Im Rahmen der Projektwochen wurden so Japan-Hüte und Koala-Bären gebastelt, es wurde mit Stäbchen gegessen, es wurden Souvenirs gesammelt, Bilder betrachtet und vieles mehr.

Und auch beim Jubiläumsfest gab es viel zu erleben. Neben Cafeteria, Grillstand und Hüpfburg, standen Fischangeln und Bastelaktionen auf dem Programm. Dem Motto entsprechend verkleidet oder mit Globen in der Hand, konnten Erinnerungsfotos geschossen werden. Kulinarische Genüsse der verschiedenen Länder standen auf dem Speiseplan. Gemeinsam mit der Gruppe "Adesa" wurde getrommelt.

Besonders aktiv wurden beim Binden von Turbanen Vorurteile abgebaut. Gurpreet K. Bhangoo vom Straelener Sikh-Tempel erklärte: "Wir wollen unsere Kultur hier präsentieren. Wir binden den Kindern Turbane, damit sie fühlen, wie sich das anfühlt, einen Turban zu tragen. Ich trage meinen Turban gerne."

Im Rahmen eines kleinen Festaktes überbrachte Christian Hinkelmann als Vertreter des Bürgermeisters und als zuständiger Fachbereichsleiter bei der Stadt Straelen die Grüße und Glückwünsche der Stadt: "Wenn wir heute auf zweieinhalb Jahrzehnte zurückblicken, dann lässt sich kaum zählen, wie vielen Kindern bei ihren ersten noch unbeholfenen Schritten in der Welt hier geholfen wurde." Er erinnerte an den Ratsbeschluss zur Errichtung des Montessori-Kinderhauses, der von skeptischen Fragen begleitet wurde: "Heute, 25 Jahre nach der Eröffnung des Kinderhauses wissen wir, wie wichtig - und vor allem richtig - diese Entscheidung für die Stadt Straelen war."

Den Kindern brachte er ein besonderes Geschenk mit. Ein Kriechtunnel wird das Außengelände weiter verschönern. Cox: "Wie sehr wir uns freuen, wollen wir musikalisch zeigen." Und so spannten die Kinder mit ihrem Lied "Wir sind Kinder einer Welt" den Bogen zurück zum Thema des Festes: "In Asien oder Afrika, überall sind Kinder da, ob weiß, ob schwarz, ob nach, ob fern, wir haben alle Kindern gern". Und das immerhin schon seit 25 Jahren.

(ym)
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