Unsere Woche Die Zahlen muss man überprüfen

Geldern · Der Kreis Kleve passt seine Mietobergrenzen für Menschen an, die Hartz IV beziehen. Die Zahlen werden von einem externen Institut berechnet. Anhand von 7000 befragten Haushalten, heißt es. Das hört sich repräsentativ an.

Soweit, so gut.

Vor einem halben Jahr hat der Kreis die Zuschüsse anhand der Mietobergrenzen angepasst - Sozialverbände und die Kreis Klever Grünen warnen seither vor den Auswirkungen und fordern eine Nachbesserung.

Wenn dann auch noch die Emmericher Baugenossenschaft als Adresse für gemeinnütziges Wohnen sagt, dass sie keine Wohnungen für betroffene Familien im Bestand hat, dann ist etwas faul im "Staate Dänemark".

Dann muss man die Situation prüfen: Wie viele Menschen sind wirklich betroffen, wie viele müssen mehr bezahlen und wie viele müssen gar ihre Wohnung wechseln. Wenn es diese Zahlen nicht geben sollte, ist das unbefriedigend. Da hat Helmut Prior von den Grünen im Kreis Kleve Recht.

Die Grünen fordern zumindest eine Bagatell-Grenze, dass in Fällen, die zehn Prozent über der Mietobergrenze liegen, die Menschen ihre Wohnung nicht aufgeben müssen.

Soweit, so gut.

Aber: Sind viele Familien betroffen, ist die Forderung der Grünen im Kreis Kleve nach einer Bagatell-Grenze zu kurz gegriffen. Dann muss man grundsätzlich über die Mietobergrenzen nachdenken. Sind es Einzelfälle, gilt die Einzelfallprüfung.

Also: Man muss die Zahlen prüfen.

Matthias.Grass@Rheinische-Post.de

(RP)
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