Geldern DLRG-Odyssee hat endlich ein Ende

Geldern · An der Schlossstraße in Geldern entsteht das neue Zuhause der Ortsgruppe Geldern-Walbeck. Mehr als zehn Jahre wurde für eine Unterkunft gekämpft. Mit viel Eigenleistung soll im September alles fertig sein.

 Es ist geschafft. Die DLRG der Ortsgruppe Geldern-Walbeck hat endlich ein festes Zuhause. Im Obergeschoss wird schon gekickert, in den unteren Räumen wird mit Geräten und viel Muskelkraft noch engagiert weiter gearbeitet.

Es ist geschafft. Die DLRG der Ortsgruppe Geldern-Walbeck hat endlich ein festes Zuhause. Im Obergeschoss wird schon gekickert, in den unteren Räumen wird mit Geräten und viel Muskelkraft noch engagiert weiter gearbeitet.

Foto: Seybert

Es geht voran. Von unten sind Baugeräusche zu hören. Nicole Mähringer blickt sich freudestrahlend um. Nicht nur für die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der DLRG Ortsgruppe Geldern-Walbeck muss der Baulärm wie Musik klingen. Denn seit 2004 kämpfen die Mitglieder der Ortsgruppe dafür, endlich eine Unterkunft zu finden, in der sie bleiben und in der sie vor allem alles unter einem Dach haben.

Die Ortsgruppe zählt 240 Mitglieder. Diese leisten nicht nur Sanitätsdienste und Schwimmausbildung, sondern sind auch bei der örtlichen Gefahrenabwehr und im Katastrophenschutz als Helfer dabei. Außerdem bieten sie Schulungen in der Ersten Hilfe, und bilden Ersthelfer aus. In der Vergangenheit war das eine ganz schöne Fahrerei. Die Schulungen fanden zuletzt in den Räumen der Realschule am Westwall statt, davor in der Anne-Frank-Schule. Das Schulungsmaterial lagerte allerdings in Räumen vom Parkbad. Das ist nun anders. Alles ist an einem Ort, der Schlossstraße 2a. Nicole Mähringer geht in einen der neu gestalten Räume und spricht von einem Zuhause, endlich einem festen Ort, an dem sich die DLRGler und vor allem auch die Jugend treffen kann. "Unser Herzstück", sagt sie, als sie den Raum im Obergeschoss betritt, in dem Stühle stehen, ein Flipchart aufgebaut ist und eine Leinwand hängt. Der erste Kursus hat hier schon stattgefunden. Die Puppen für die Wiederbelebungsmaßnahmen sind in Griffweite. Endlich ist alles zusammen in einem Raum. Am 16. September findet dort die nächste Schulung statt, Erste-Hilfe am Kind. Einige Plätze sind noch frei.

Geldern: DLRG-Odyssee hat endlich ein Ende
Foto: Seybert Gerhard

Irgendwann in September soll auch die Einweihung sein. Nur wenige Schritte entfernt vom Schulungsraum ist eine große Sitzgruppe. "Um sich auszutauschen, oder nach einem Einsatz zusammenzusitzen", erklärt Nicole Mähringer. Der Boden ist neu, die Beleuchtung, die Elektroleitungen sind komplett neu installiert worden und alles ist frisch tapeziert. Einen Billardtisch haben die DLRGler von jemandem geschenkt bekommen. Der erinnert an das, was früher in den Räumen war. Früher waren die Räume die Heimat der Billardspieler vom 1. PBC Geldern. Die Theke steht noch. "Das ist ein nettes Beiwerk", sagt Nicole Mähringer. Wichtiger war aber der Stauraum, die 130 Quadratmeter oben und vor allem die große Garage unten. "Ein Hochwasserboot, ein umgebauter Wohnwagen als Wachstation bei Einsätzen zum Beispiel beim Triathlon am Eyller See, ein Mannschaftstransportwagen und ein Gerätewagen", zählt sie auf, was alles Platz finden muss und was aus Platzmangel zwischenzeitlich mal auf der Straße stand, als sie aus den Hallen am alten Güterbahnhof raus mussten. Als Zwischenlösung standen die Fahrzeuge bei Firma Michels und zuletzt bei der Firma Behnke. "Man sieht, welche Odyssee wir schon hinter uns haben", sagt Lothar Wleczyk. Der Ortsgruppenleiter hatte schon nicht mehr an eine Lösung geglaubt. Ein heftiger Tiefschlag war die Nachricht: DLRG und andere Vereine dürfen das alte Möbellager am Holländer See nicht nutzen. "Das wäre ein Anlaufpunkt für Jugendliche gewesen", sagt Wleczyk. Aber das sei Schnee von gestern. Die Jungs immer wieder neu zu motivieren: "Komm' wir ziehen um", und kurze Zeit später wieder umzuziehen - das sei über die Jahre schwierig gewesen. "Ich war wirklich so weit, dass ich gesagt habe: ,Ich mache nicht mehr weiter'", sagt Wleczyk. Umso mehr freut es ihn zu sehen, wie auch die Jugendlichen alles daran setzen, dass ihr neues Zuhause an der Schlossstraße schnell fertig wird

Seit Anfang des Jahres sind schon 1500 Stunden an Eigenleistung Dank der aktiven Mitglieder zusammen gekommen. "Wenn wir das Ding hier eröffnet haben, dann ist das für mich abgeschlossen. Dann können meine Nachfolger übernehmen", sagt Wleczyck. "Es muss noch gespachtelt werden", ergeht ein Zuruf an Nicole Mähringer. Sie lächelt. "Es gibt immer noch was zu tun", sagt sie. Aber der September als offizieller Eröffnungsmonat ist schon fest im Blick.

(RP)
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