Geldern Düstere Gedanken beim Poetry Slam

Geldern · Bei der Veranstaltung des Kunstvereins traten acht Kandidaten gegeneinander an. Gewonnen hat Martin Huylmans.

 Lea Siemer aus Straelen eröffnete den Abend mit ihrer "Anleitung zum Unglücklichsein".

Lea Siemer aus Straelen eröffnete den Abend mit ihrer "Anleitung zum Unglücklichsein".

Foto: Seybert

Zum sechsten Mal fanden sich Nachwuchspoeten zusammen, um ihre Vorträge gegeneinander antreten zu lassen. Dabei waren viele neue Künstler vor Ort, um ihre Texte an einem größeren Publikum auszuprobieren. Letztgenanntes war vorhanden, denn die Tonhalle war mit 140 Leuten komplett belegt.

Die Moderation übernahm Marian Heuser. Acht Kandidaten traten bei der Veranstaltung des Kunstvereins Gelderland auf, vier davon kamen vom Gymnasium Straelen. Zwischendurch sorgten Marcel Grothues und Jan Gerighausen für musikalische Akzente.

Nach einer kurzen Einleitung begann Lea Siemer aus Straelen mit ihrer "Anleitung zum Unglücklichsein". Danach dachte die Sonsbeckerin Lena-Marie Bongards über ihre "Zukunft" nach. Generell gab es in diesem Jahr viele düstere Texte, von denen sich zahlreiche mit eigenen körperlichen oder seelischen Problemen auseinandersetzen. Wie etwa Martin Huylmans aus Nieukerk.

Lara Paasens aus Straelen trug unter anderem eine fantastische Gedankenreise zu einem gefühllos, kalten Planeten vor. Die Geldernerin Maria Fleischer war zum wiederholten Mal beim "Poetry Slam". Neuling Sina Honnen aus Veert las einen Beitrag zum Thema Demenz vor. Der Stralener Moritz Niklas verband im Anschluss bei seiner "Utopie" Videospiel- und Filmhommagen mit dem aktuellen Zeitgeschehen. Abschließend fragte Finja Dralle aus Wachtendonk nach: "Was macht mich zu dem, was ich bin?"

Eindeutig war, dass die Besucher mit ihren Bewertungen mehr als freundlich waren. Selten wurden sechs von zehn Punkten verteilt, meist gab es höhere Zahlen. So kam es auch zu einem Vierer-Finale.

Nach einem überraschend humorvollen Liebesbrief an den eigenen Bart von Martin Huylmans meinte Lena-Marie Bongards: "Ich bin nicht eingebildet, ich bin perfekt unperfekt", während Sina Honnen, wortgewaltig, aber etwas unakzentuiert, einen "offenen Brief an die Liebe" schrieb. Zum Abschluss gab es noch einmal einen bedrückenden Text von Finja Dralle über den realen Alptraum Krebs.

Am Ende konnte es nur drei Gewinner geben, die jeweils mit gestifteten Gold-, Silber- und Bronze-Pins des Juweliers Martin Link nach Hause gingen. Erster wurde Martin Huylmans, Zweite Sina Honnen und Dritter Frija Dralle.

Abschließend gab es noch einen Vortrag von Florian Wintels, der nach all den zuvor heraufbeschworenen Emotionen einen positiven Ausklang des Abends bot.

(cnk)
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