Issum Echt "sievelsch" Platt beim großen Theaterabend in Sevelen

Issum · Seit mehr als 30 Jahren ist zum großen Theaterabend bei der Winterkirmes stets volles Haus. Diesmal brachte die St.-Hubertus-Bruderschaft zehn verschiedene Sketche, Reden und ein Theaterstück auf die Bühne des Bürgerhauses. "Es ist schön, dass immer noch so viele Leute Sevelener Platt verstehen können und hören wollen", freute sich Moderator Hans-Josef "Jüppi" Paulus bei der Begrüßung.

 Sketche und ein langes Theaterstück brachten die Aktiven bei der Winterkirmes auf die Bühne. Sie ernteten viel verdienten Applaus.

Sketche und ein langes Theaterstück brachten die Aktiven bei der Winterkirmes auf die Bühne. Sie ernteten viel verdienten Applaus.

Foto: Seybert

Sein Co-Moderator Ludger Terhoeven, der den kranken Norbert Koch ersetzte, hatte eine Bitte an das Publikum: "Wenn ich nachher aus Versehen Hochdeutsch spreche, einfach klatschen, dann merke ich, dass etwas schiefgelaufen ist." Geklatscht wurde zwar viel, aber aus anderen Gründen, denn die so charmanten wie knackig präsentierten Programmpunkte starteten gleich mit "En sievelsche Denn". Dabei wurde "Ne kölsche Jong" von "Brings" von vier jungen Damen passend auf ihren Heimatort umgetextet. Auch kleinere technische Pannen, wie etwa danach beim Sketch "Besüück bej Opa", störten nicht den Ablauf. Im Gegenteil. Das familiäre Flair war stets präsent und sorgte für viel gute Laune.

Es gab ein Gedicht des Autors Hans Schreuers, die Jungfahnenschwenker mit ihrem Auftritt "Die letzte Bank" und schließlich ernst-politische Töne bei "Os Demokratie". Wegen des bunten Ablaufs gab es keine langweilige Minute. Aber dann kam das, was die Köpfe etlicher Besucher zum Rauchen brachte: das Bilderquiz.

Rund 15 verschiedene Bushaltestellen im Ort waren dafür fotografiert worden, und die Anwesenden sollten versuchen, jede davon zu identifizieren. Dabei wurde zusammengearbeitet und verzweifelt gegrübelt. Die Bestleistung waren drei Lösungszettel, auf denen zumindest 14 der Stationen identifiziert wraen.

Nach so viel geistiger Anstrengung kamen die Gruppe "Sievelsche Hexe" mit ihren acht Tänzerinnen mit schöner Choreographie gerade richtig. Dann trug Clemens Brüx das Gedicht "Os moderne Welt" vor.

Schließlich ging das gemütliche Beisammensein mit "Dä Stammdösch" in eine heitere Richtung, bei der das Dorfgeschehen aus Korn genommen wurde, nie um einen guten Spruch verlegen. Zuletzt gab es das gut über eine Stunde lange Theaterstück "Dä Gizzpeen" von den Autoren Hans-Wilhelm Gartz und Theo Deckers. In ihrer Geschichte hat ein Ehepaar kurz vor der Silberhochzeit einiges an Geld angespart, das nun ausgegeben werden will. Doch die Frage ist: Kreuzfahrt oder Trecker?

Am Ende geht alles gut aus, und mit viel Applaus fand nicht nur die Aufführung, sondern der gesamte gelungene Abend auf Platt seinen Abschluss.

(cnk)
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