Wachtendonk Ein anderer Platz für den Wald

Wachtendonk · Da der Wanderweg am Wankumer Dorfbach aller Voraussicht nach nicht gebaut wird, muss eine andere Fläche für die durch Waldwertpapiere finanzierten 2500 Bürgerwald-Bäume her. Die Verwaltung begibt sich auf die Suche.

 Bürgermeister Udo Rosenkranz (r.) und Baumamtsleiter Arne Schneiders zeigen, wo der Wanderweg am Dorfbach verlaufen soll.

Bürgermeister Udo Rosenkranz (r.) und Baumamtsleiter Arne Schneiders zeigen, wo der Wanderweg am Dorfbach verlaufen soll.

Foto: Thomas Momsen

Für den von den drei Wachtendonker Bruderschaften anlässlich der Diözesanjungschützentage (DJT) 2009 initiierten Bürgerwald soll ein neuer Platz gefunden werden. Das ergibt sich aus der Diskussion gestern im Haupt- und Finanzausschuss. Wie berichtet, hatte die Verwaltung geplant, den Wald an einem Wanderweg entlang des Wankumer Dorfbachs zu pflanzen. Da ein Grundstückseigentümer seine Zusage zurückgezogen hat, kommt der Weg und damit der ihn flankierende Wald voraussichtlich nicht zu Stande.

Am Tömpbroichweg?

Bis zur Ratssitzung nächste Woche Donnerstag will Bürgermeister Udo Rosenkranz abklären, ob die 2500 Bäume, die durch die von den Bruderschaften verkauften 2500 Waldwertpapiere finanziert sind, auf einer Fläche der Gemeinde am Tömpbroichweg gepflanzt werden können. Außerdem, so lautet der Beschluss des Ausschusses weiter, soll der Bürgermeister bei dem Eigentümer nachfragen, ob er bei seiner Position bleibt.

Zu Beginn der Sitzung hatte Manfred Gutzke, Pressesprecher des DJT-Organisatorenteams der Bruderschaften, seinen Unmut über die Entwicklung geäußert. Er fragte die Ausschussmitglieder, ob sie die Bruderschaften und deren Waldwertpapieraktion im Regen stehen lassen wollten. Drei mündliche Zusagen zum Verkauf der gewünschten Flächen hätten vorgelegen, im Rat habe es vor der Sommerpause eine überwältigende Mehrheit für den Wald am Wanderweg gegeben. "Das gilt plötzlich nicht mehr? Das kann doch nicht sein." Gutzke forderte dazu auf, gemeinsam Überzeugungsarbeit zu leisten, dass diese einmalige Chance, Wankum und Wachtendonk einander näher zu bringen, nicht vertan werden dürfe.

Von einer historischen Chance sprach auch Andreas Böhm (CDU). Doch die gute Idee sei leider gestorben. Der Vorschlag der WWG, den Wanderweg nach Süden zum Rochusweg abknicken zu lassen, hält er für keine Alternative, da sie zu einem Rundweg für Wankum, nicht zu einem Verbindungsweg zwischen den Ortschaften führe. Matthias Küppers (WWG) verteidigte die Variante. "Uns geht es um eine Lösung für die Bäume." Zu beiden Seiten dieser Trasse stünden jeweils ein Hektar Landwirtschaftsfläche für das Pflanzen zur Verfügung. Nach Ansicht des Bürgermeisters ist ein anderer Wegeverlauf in der Kürze der Zeit bis zur Ratssitzung nicht zu finden.

Dem Rat soll die Verwaltung vorschlagen, wie die für den Wanderweg vorgesehenen rund 123 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II anderweitig eingesetzt werden könnten. Wahrscheinlich werden damit jetzt Wirtschaftswege saniert. KOMMENTAR

(RP)
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