Issum Ein Kaleidoskop vergangener Zeiten

Issum · Neue Ausstellung im Issumer Heimatmuseum His-Törchen vermittelt Eindrücke davon, wie es früher in Issum, Sevelen, und Umgebung aussah. Armin Hamm macht mit vielen aktuellen Fotos auch den Wandel deutlich.

 Armin Hamm erklärte den Besuchern im His-Törchen die einzelnen Exponate seiner umfangreichen Sammlung.

Armin Hamm erklärte den Besuchern im His-Törchen die einzelnen Exponate seiner umfangreichen Sammlung.

Foto: Gottfried Evers

Im His-Törchen in Issum kann man in einer Ausstellung betrachten, wie sich das Stadtbild im Laufe der Zeit verändert hat. Dazu dienen zum Beispiel alte Postkarten aus den Jahren 1897. In mühevoller Handarbeit hat Armin Hamm seine Sammlung aufbereitet. Er ist nicht nur ein Sammler aus Leidenschaft, sondern quasi schon aus Familientradition. Seine Mutter sammelte sehr unterschiedliche Dinge, was ihn als Kind nachdrücklich geprägt hat.

Für seine "Postkartensammelleidenschaft" hatte er bereits 1994 eine ähnliche Ausstellung im His-Törchen. Diese hat er nun um einige Exponate erweitert. So umfasst die Ausstellung nun Bilder und Postkarten aus den Ortschaften Issum und Sevelen, aber auch Oermten, Hoerstgen, Bönninghardt, Alpen und Kapellen.

Die obere Etage des His-Törchen ist komplett der Ortschaft Issum gewidmet. Darunter finden sich sehr schöne Lithographien aus dem Jahre 1897. Hamm hat sich bemüht, von den meisten Bildern auf einer Postkarte auch ein neues Foto zu machen. So kann man den Wandel im direkten Vergleich sehen. Viele Postkarten stammen aus der Zeit, in der Issum unter belgischer Besetzung verwaltet wurde. Das sieht man an den französischen Texten, die von Issum aus in die Heimat geschickt wurden. Aber auch besonders seltene Stücke findet man im His-Törchen. Wie zum Beispiel ein Leporello von 1900. Die zehn Karten stehen unter der Überschrift: "Album von Issum mit 10 hoch feinen Ansichtskarten".

Die Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart zeigt, wie viele historische Gebäude doch auch heute noch zu finden sind. Der Oermter Berg zum Beispiel war auch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ein Naherholungsort. Es war ein Kindererholungsheim und bot mit seinem Wildpark eine interessante Abwechslung für die Kinder von damals wie auch von heute. Das ist wunderschön zu sehen auf den zahlreichen Postkarten und Bildern in der Ausstellung.

Auch die Menschen aus Sevelen werden so einige Gebäude in der Ausstellung wiedererkennen. Die ältesten Postkarten sind hier aus den Jahren 1897 bis 1910. Abgebildet sind da zum Beispiel das alte Krankenhaus, das heute ein Altenheim ist, oder die Norbertusburg mit dem früheren Freibad.

Die kleine Ortschaft Hoerstgen ist auf Postkarten aus den Jahren 1899 bis 1920 zu sehen. Die Farblithografien und Jugendstilkarten zeigen als beliebte Motive das Haus Frohnenbruk oder auch die Gastwirtschaft "Zum goldenen Apfel". Hamm ist bei seinen Vorbereitungen zu der Ausstellung aufgefallen, dass es damals viel mehr Gaststätten gab, in denen sich das gesamte Dorfleben meist abspielte. Heute sind viele Gebäude entweder leer oder werden als Wohnhäuser genutzt.

Sehr schön zu sehen ist das auch am Beispiel der Ortschaft Alpen. Der Ort galt damals noch als Luftkurort und hatte viele bedeutende Gasthäuser. Wie zum Beispiel den Gasthof "Zum goldenen Löwen" von Franz Terheggen oder das Restaurant von Wilhelm Lohmann. In Aengenesch hingegen ist der "Mäuseturm" bis heute ein sehr interessantes Objekt. Ein Nachdruck eines alten Wallfahrtfähnchens zeigt die Verwurzelung der Aengenescher mit dem christlichen Glauben.

Diese Ausstellung ist sehr empfehlenswert für die ganze Familie. Man findet hier vergessene Orte, Häuser, an denen man jeden Tag vorbei geht und deren Geschichte man nun besser einordnen kann.

(sina)
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