Unsere Woche Ein Trio für den Landtag

Geldern · Die Überraschung der Woche erlebte Stephan Haupt, vormals FDP-Landtagskandidat im Norden: Am Morgen nach der Entscheidung ereilte ihn ein Anruf des Landeswahlleiters mit der Nachricht, dass Haupt mit seinem Listenplatz 27 einer von 28 neuen FDP-Landtagsabgeordneten ist. Was nicht nur den 46-jährigen Liberalen aus Bedburg-Hau verblüffte, der jetzt nur noch wenige Mai-Tage lang bei der Stadt Geldern arbeiten kann, alldieweil das neue Landes-Parlament sich erstmals schon am 1. Juni trifft.

Weniger überraschend als diese Botschaft, dass der Kreis Kleve mit drei Politikern in Düsseldorf vertreten sein wird, war der Wahlausgang an sich. Die Wahlkreise 53/Kleve I im Süden und 54/Kleve II im Norden sind fest in Hand der CDU. Margret Voßeler übersprang die magische 50-plus-X-Hürde und distanzierte SPD-Kontrahent Norbert Killewald mit 23 Prozentpunkten Abstand, Günther Bergmann schaffte 13 Prozentpunkte Vorsprung gegenüber Thorsten Rupp und eroberte auf Parteiebene den vorübergehend verlorenen Norden zurück. Der bundesweite Trend, dass die SPD mit dem einst gefeierten "Bundeskanzler in spe" Martin Schulz eine Niederlage nach der anderen kassiert, hatte den Christdemokraten sicher in die Hände gespielt.

Mobilisiert indes war die CDU-Basis jedenfalls ganz gewiss, wie ein Blick auf die Wahlbeteiligung zeigt: Die kletterte im Süden auf fürwahr stolze 67,50 Prozent, im Norden lag sie mit 62,37 Prozent ebenfalls klar über dem Ergebnis von 2012. Die Taktik des CDU-Kreisparteichefs Bergmann, die eigenen Stammwähler vom Sofa an die Urne zu locken, ist aufgegangen.

Wer wissen möchte, welche der insgesamt 31 zur Landtagswahl in den beiden Wahlkreisen angetretenen Parteien denn nun am Ende der Fahnenstange rangiert, dem sei die Antwort verraten, nachdem der Kreiswahlausschuss einstimmig das endgültige Ergebnis festgestellt hat: Es ist die DKP, die im Süden ganze zehn und im Norden gerade mal neun Stimmen verbuchte.

juergen.loosen@rheinische-post.de

(RP)
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