Geldern Eine Ponter Mispel für Klaus Rath

Geldern · 14 Programmpunkte stark war der Ponter Büttenabend im Haus der Vereine. Zu den Höhepunkten zählten die vielen Tanz- und Musikdarbietungen, aber sicherlich auch die Auszeichnung.

 Klaus Rath, zuvor noch als Büttenredner "Rudi Rüssel" im Rampenlicht, ist der diesjährige Mispelträger. Überreicht wurde die Plakette von Frank Greshake, dem Moderator des Abends.

Klaus Rath, zuvor noch als Büttenredner "Rudi Rüssel" im Rampenlicht, ist der diesjährige Mispelträger. Überreicht wurde die Plakette von Frank Greshake, dem Moderator des Abends.

Foto: Thomas Binn

Von der erhöhten Bühne gab Sitzungspräsident Frank Greshake seine Perspektive des Ponter Elferrates wieder: "Wenn die Stimmung noch steigt, fliegen gleich die Pfannen vom Dach." Dann werde es wieder laut in der Nachbarschaft des Hauses der Vereine trotz der geschlossenen Fenster. Und diese nächtliche Ruhestörung wollen die Narren doch auf jeden Fall vermeiden, scherzte er.

Traditionell galt es, innerhalb der Karnevalssitzung, eine verdiente Person aus den eigenen Reihen mit der Ponter Mispel auszuzeichnen. Laudator Georg Rath konnte den Gästen jede Menge über die vielen Besonderheiten berichten, schließlich lüftete er das Geheimnis für den sichtlich bewegten Bruder. Klaus Rath, gerade noch als Büttenredner "Rudi Rüssel" im Rampenlicht, ist seit 1982 aktiv dabei und verriet: "Ich bin ja immer wieder angespannt. Es ist schön, wenn man weiß, dass das Publikum hinter einem steht. Beim ersten Lacher ist meine Aufregung dann weg."

Während der Ponter Karnevalssitzung mit 14 Punkten lag ein Schwerpunkt auf den tänzerischen wie musikalischen Darbietungen, die allesamt euphorisch vom Publikum bejubelt wurden. Athletisch gaben sich die Wachtendonker "Feel Jeck". Als "Leuchtraketen" mit LED-Lichtern tanzten Ponter "Eigengewächse". Ein Gefühl für Rhythmus zeigten neun Bauarbeiter vor einem Baustellenszenario. "Für die Baustelle viel zu schade", bedankte sich Sitzungspräsident Grehake mit der Einsicht, dass er jetzt verstehen könne, warum sich manche Bauzeiten verlängern. "Rudi Rüssel" sinnierte über das "Haus der Zukunft", in dem zwar alles isoliert worden, aber noch nicht fertig sei. Dafür wirken daran jetzt Ehrenamtliche vom umfunktionierten "Schuffelclub", deren jüngster Azubi 67 Lenze zählt. Durch "Christels Ghetto" habe sich Wahlkämpfer Sven Kaiser führen lassen. Aber nach 100 Tagen im Amt könne aus der Ponter Perspektive festgestellt werden, dass der "neue Besen" im Ort noch keinen Staub aufgewirbelt hat.

Bank dicht und Kneipen dicht in Pont. Zumindest für eines der aktuellen Probleme, die anstehende Schließung der einzigen Bankfiliale, hatten die Narren einen Lösungsansatz. Dazu wurde schon einmal frisch gedrucktes Ponter Notgeld unter das närrische Volk verteilt. Namensgeber der unterschiedlichen Werte waren Ponter Persönlichkeiten, die künftig als Pennings, Naß oder Manten gehandelt werden. Der eigens entwickelte interaktive "Pontomat" sucht zwar noch nach einem geeigneten Standort im Dorf, wurde aber als Bankautomat mit leichter Bedienbarkeit demonstriert.

Den stimmungsvollen Schlusspunkt setzten die neun Tänzerinnen aus dem Eifelort Bleibull, die Tanzgruppe Sisters. Beim Resümee des Karnevalsabends bestätigte sich schließlich das Motto: "Die Session so kurz wie nie, doch das bremst nicht die Euphorie."

(mk)
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