Geldern Elternwille siegt: Realschule mit vier Zügen

Geldern · Die betroffenen Eltern und Schüler können aufatmen: Die 23 Kinder, die bei der Anmeldung an der Realschule an der Fleuth nicht zum Zuge kommen sollten, dürfen dort nun doch ab dem neuen Schuljahr lernen.

Das beschloss der Schulausschuss einstimmig. Vorerst ist diese Vierzügigkeit (= vier Eingangsklassen) allerdings erst mal auf ein Jahr beschränkt. Hintergrund ist das Vorhaben von Verwaltung und Politik, die neue benachbarte Sekundarschule zu stärken. Was zum neuen Schuljahr aber eben nicht gelingt. Sie wird dreizügig an den Start gehen. Die Politik hat damit dem Elternwillen nachgegeben.

Ein Umstand, der vor allem Dezernent Helmut Holla sichtlich nicht schmeckte: "Es liegt selbstverständlich im Ermessen der Politik, die Realschule vierzügig laufen zu lassen, anstatt die Eltern zu überzeugen, dass auch die Sekundarschule eine gute Alternative ist." Denn für die gleiche Sitzung hatte die Verwaltung ein Schulraumprogramm zur Diskussion gestellt, mit der sie die Planung für die nächsten Jahre in Angriff nehmen wollte, weil diverse Schulen bereits leer stehen oder demnächst auslaufen.

Doch der Punkt wurde vertagt, weil die Politik mit dem Beschluss zur vierzügigen Realschule ja neue Fakten geschaffen hatte. "Ich kann irgendwann auch Schulcontainer für die Kinder aufstellen lassen", so Holla in einem Anflug von Sarkasmus. Was für ein Raunen unter den Politikern sorgte, die in diesem Moment wohl bemerkten, dass ihre bürgernahe Entscheidung die Raumplanungen der Verwaltung - auch angesichts der rückgehenden Schülerzahlen - nicht erleichtert hatte.

Trotzdem war sich der Ausschuss einig: Die Belange der Kinder hätten vor die Raumplanungen der Stadt zu gehen. Ob nun aktuell 110 Schüler auf die Realschule an der Fleuth wollen oder nur 70 - wie im vergangenen Jahr.

(RP)
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