Geldern Entscheidung über Muslim für Schützen nachvollziehbar
Geldern · Die aktuelle Debatte um den muslimischen Schützenkönig Mithat Gedik aus Werl sorgt auch unter den Kevelaerer und Gelderner Schützen für reichlich Diskussion.
Laut Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) können in einen Schützenverein, der diesem Bund angehört, nur christliche Mitglieder eintreten. Demnach hätte der Deutsch-Türke gar nicht erst Mitglied werden dürfen und wurde vom Bund nicht als König anerkannt. Inzwischen entschied der BHDS, dass Gedik Schützenkönig seiner Bruderschaft bleiben darf. Ab Bezirksebene, zum Beispiel beim Bezirksschießen, kann er sein Amt aber nicht mehr ausüben.
Rudolf van Bühren von der St.-Antonius-Schützen-Gilde Kevelaer hat zu der Frage, ob Nicht-Christen in einen kirchlich orientierten Verein eintreten dürfen, eine klare Meinung. "Grundsätzlich versuchen wir in solchen Fällen, zusammen mit den Gremien die Angelegenheit mit unserer Satzung in Einklang zu bringen. Aber es gibt nun mal bestimmte Regeln, die wir beachten müssen. Wenn in einem reinen Männerverein Frauen eintreten wollen, geht das auch nicht."
Ähnlicher Meinung ist auch Frank van Bernum. Er ist Bezirksbundesmeister der Bruderschaften unter anderem in Geldern, Straelen und Wachtendonk. "Wir sind ein Verband von christlichen Schützen und stolz darauf, dass wir zu unserem Glauben stehen. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, wie Gedik seinen muslimischen Glauben ernst nehmen kann und gleichzeitig in einem christlichen Schützenverein Mitglied ist. Wenn seine Familie und der Verein katholisch sind, wieso macht er nicht den ersten Schritt und wird auch Christ? Laut Satzung können eben nur Christen in unseren Verein eintreten." Die Lösung des BHDS befürwortet van Bernum.
Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix aus Kevelaer versteht die Intoleranz gegenüber den Schützenvereinen nicht. "Diejenigen, die uns Intoleranz vorwerfen, sollten auch uns als kirchlichen Verein anerkennen. Wäre Gedik in einem Bürgerschützenverein, gäbe es keine Diskussion, weil diese Vereine nicht kirchlich orientiert sind. Da muss man klar unterscheiden", erklärt Frerix.
Verstehen können die Schützen die Aufregung also nicht so recht. Sie stellten deutlich klar, dass sie sich an die Vorschriften halten müssen wie anderen Vereine auch. Deswegen seien sie aber noch lange nicht diskriminierend.