Wachtendonk Entsetzen über grobe Zerstörung an der Kapelle Laerheide

Wachtendonk · Es war kein schöner Anblick, der sich Karin Andrae am Donnerstagmorgen bot. Das Heiligenhäuschen auf der Laerheide, um das sich die Wachtendonkerin seit vielen Jahren kümmert, war völlig verwüstet. Zunächst glaubte sie an bloße Zerstörungswut. Erst später stellte sich heraus, worauf es die Täter abgesehen hatten: Die Kupferplatte vom Altartisch war herausgerissen. "Wir sind alle total entsetzt", sagt auch Nachbar Helmut Miertz. Die Kupferplatte diente als Feuerschutz für Kerzen auf dem Altar. "Ich konnte mir nicht vorstellen, das ein Mensch für einen Materialwert für vielleicht 20 Euro so eine Kapelle zerstört."

 Die Altarplatte aus Kupfer wurde herausgerissen.

Die Altarplatte aus Kupfer wurde herausgerissen.

Foto: Polizei

Das Heiligenhäuschen hat für die Wachtendonker eine Historie und ist ein wichtiger Anlaufpunkt. Andachten wurden dort gehalten, das Marienbild war Station für viele Pilger. "Die Kapelle hat auf jeden Fall eine hohe Bedeutung", bestätigt Pastoralreferent Frank Ingendae. Erbaut wurde sie von einem Soldaten, der unversehrt aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt war. "Es ist ein kleiner Wallfahrtsort in Wachtendonk, dort brennen ständig Kerzen", sagt Ingendae.

Der Vorfall fügt sich in eine Reihe von Diebstählen, die aktuell kreisweit zu beobachten sind, bestätigt Michael Ermers, Pressesprecher der Polizei Kleve. Die Diebe haben es auf wertvolle Metallgegenstände abgesehen, aus Bronze oder Kupfer. Dabei werden auch Friedhöfe und Kirchen nicht verschont. Vor wenigen Tagen wurden Regenrohre aus Kupfer an der Kapelle am Kevelaerer Hospital gestohlen. "Es geht rein um den Metallwert, es kann auch das Fallrohr eines Privathauses sein", sagt Ermers. Und oft sei der Schaden durch die Beschädigung größer als der Materialwert. In Wachtendonk haben die Täter mit Hitze gearbeitet, um die Metallplatte vom Altar zu lösen.

(bimo)
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