Geldern Es weihnachtet sehr!

Geldern · Bei diesem Wetter kaum zu fassen, aber: Es wird wieder Winter werden. Und Advent. Mit Weihnachtsbeleuchtung in Geldern. Es soll einheitlich und schöner werden. Aber wie das bezahlt werden soll, dazu gibt es keine Zusagen.

 Die Weihnachtsbeleuchtung in der Gelderner Innenstadt soll einheitlicher werden.

Die Weihnachtsbeleuchtung in der Gelderner Innenstadt soll einheitlicher werden.

Foto: Blazy Achim

Eine einheitliche Weihnachtsbeleuchtung in der ganzen Gelderner Innenstadt wird gewünscht. Die Politik hätte das gerne, die Geschäftsleute auch. Und die Besucher der City auch - jedenfalls haben die Gelderner Probleme auf diesem Feld in der Vergangenheit für Kritik und Spott gesorgt. Zuletzt drohte im Jahr 2015 der Marktplatz dunkel zu bleiben, weil es nicht genug ansässige Geschäfte gab, die den Lichterglanz mitfinanzieren wollten.

Die Stadtverwaltung plant nun eine "Machbarkeitsuntersuchung" für ein einheitliches Beleuchtungskonzept. Dazu hat sie mit Vertretern der "Straßengemeinschaften", in denen die ansässigen Läden organisiert sind, Kontakt aufgenommen.

Die ließen wissen, dass die Händler sich durchaus an der Finanzierung der Beleuchtung beteiligen würden. Allerdings: Wie viel sie nun zu bezahlen bereit wären, darüber wurde nicht gesprochen. Und auf diese Zusage "festnageln" kann man auch niemanden: Verbindlich sind die Zusagen nicht.

Der Stadt Geldern hätte die Willensbekundung zunächst mal gereicht. Welche Kosten zu erwarten wären, "das wollen wir ja jetzt erst mit unserer Machbarkeitsuntersuchung ermitteln", sagt Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt.

Der Politik reicht das aber angesichts der Probleme in vergangenen Jahren keineswegs. Sie verlangt eine konkrete, schriftliche Zusage über die Kostenverteilung. Im jüngsten Ausschuss für Wirtschaftsförderung gaben die Politiker die Mittel für die Arbeit an der "Machbarkeitsuntersuchung" darum erst mal nicht frei.

"Wir hatten bei den Haushaltsberatungen die Mittel mit einem Sperrvermerk versehen, weil wir die Sorge hatten, einige Einzelhändler würden sich nicht an den Kosten beteiligen", sagte Michael Cools (CDU) in der Sitzung. Und Udo Müller (SPD) erklärte: "Die schriftlich vorliegende Zusicherung zur Kostenbeteiligung ist Bestandteil des Beschlusses."

Wie das nun bei den Geschäftsleuten ankommt, ist abzuwarten. Johannes Leurs, Ortsbürgermeister in Geldern und Vertreter der Hartstraßen-Gemeinschaft, glaubt, dass es auch ohne so eine Vereinbarung mit der Finanzierung schon klappen würde. Immerhin werde die winterliche Beleuchtung seit 20 Jahren ausschließlich von den anliegenden Geschäftsleuten arrangiert und bezahlt, erinnerte er und stellte fest: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute, die sich bisher so engagiert haben und ihren Anteil bezahlt haben, sich jetzt zurückziehen." Eher werde doch das Gegenteil der Fall sein: "Wenn ein gutes Konzept da ist, ist es auf jeden Fall leichter, die Leute dafür zu begeistern."

Die generelle Haltung der Unternehmer sei: "Ja, wir wollen eine neue, professionelle, gemeinschaftlich organisierte und auch passendere Straßenbeleuchtung haben." Allerdings, hob Leurs hervor, sei die Weihnachtsbeleuchtung nicht nur dazu da, Käufer in die Läden zu locken. Sie mache die Stadt insgesamt attraktiver, sei also gut für die Allgemeinheit.

Nach Rechnung der Stadt Geldern kommen für die Unternehmen derzeit jährlich insgesamt weit mehr als 8000 Euro an Kosten zusammen für Installation, Einlagerung, Betrieb und alles weitere rund um die Lampen zum Advent. Mit einem neuen Konzept hoffen die Akteure nicht nur auf einen schönen, harmonischen Anblick der Straßen. Es geht ihnen auch um neue Technik und um geringeren Stromverbrauch.

(RP)
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