Geldern Facebook-Debakel: Janssen entschuldigt sich für "Irritationen"

Geldern · Bürgermeister Ulrich Janssen bedauert auf seiner Facebook-Seite den Ärger um die von ihm initiierte Online-Abstimmung über das Kapuziner-Karree. "Die Irritationen tun mir aufrichtig leid. Die nächste Umfrage wird diese Erfahrungen berücksichtigen", schreibt er.

Unterdessen empfiehlt der Gelderner Gestaltungsbeirat nach Informationen der Rheinischen Post eindeutig das Konzept der Investorengemeinschaft "Fleurkens-Janssen-Schoofs" für das Karree. Offiziell bestätigt wird das nicht; Sitzungen des Gestaltungsbeirates sind grundsätzlich nicht öffentlich. Er ist ein beratendes Gremium von Fachleuten, das Politik und Verwaltung bei der Bewertung von städtebaulichen Projekten unterstützt.

Das "Fleurkens-Janssen-Schoofs"-Konzept liegt auch in der Facebook-Abstimmung des Bürgermeisters mit über 60 Prozent Unterstützung sehr weit vorne, sofern man die 213 Stimmen herausrechnet, die von Janssens eigenem Facebook-Account aus abgegeben wurden.

Auch Janssen selbst hat inzwischen eine "bereinigte Version" seiner Umfragenergebnisse veröffentlicht. Allerdings könnte die Erklärung, die er dazu liefert, noch für Verwirrung sorgen. Janssen stellt nämlich fest, dass es insgesamt "41 Fälle von Mehrfachbewertungen unter derselben IP-Adresse" gegeben habe.

Die selbe IP-Adresse taucht aber immer auf, wenn verschiedene Nutzer sich einen Rechner beziehungsweise einen Internetanschluss teilen. Auch, wenn jeder ganz regulär nur ein einziges Mal abstimmt. Andererseits wiederum kann eine einzige Person verschiedene IP-Adressen nutzen - zum Beispiel im Büro, zu Hause, im Internet-Café.

So wurde bei den 213 Stimmen, die über Janssens Facebook-Account abgegeben wurden, 145 Mal von ein- und derselben IP-Adresse aus geklickt, 33 Mal von einer "benachbarten" Adresse, 16 Mal von einer dritten und so weiter. Derartige Häufungen gab es in der Abstimmung ansonsten nicht.

(RP)
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