Straelen Fachsimpeln und Trecker bewundern

Straelen · Gut 300 Traktoren kamen am vergangenen Wochenende zum fünften Treckertreffen der Schlepperfreunde Straelen-Holt. Auf einem Feld fanden Vorführungen mit den alten Maschinen statt.

 Tobias Schaffers (v.l.) und Bernd Deckers (13) gehören zum Organisationsteam und sind mit ihrem Deuz Baujahr 1955 angereist.

Tobias Schaffers (v.l.) und Bernd Deckers (13) gehören zum Organisationsteam und sind mit ihrem Deuz Baujahr 1955 angereist.

Foto: Thomas Binn

Leo Druyen hat als Landwirt 35 Jahre lang mit Treckern gearbeitet, erzählt er. Jetzt fährt er mit seinem Traktor gerne spazieren, wie etwa zum Treckertreffen in Straelen, das gestern zu Ende ging.

Die Schlepperfreunde Straelen-Holt veranstalteten von Freitag bis Sonntag zum fünften Mal ein großes Treckertreffen auf der Wiese der Familie Deckers in Holt. Bereits im November vergangenen Jahres starteten die 13 Mitglieder zwischen 20 und 24 Jahren mit der Planung. Die ersten Gäste kamen mit ihren alten Traktoren bereits am Donnerstag an. "Bei unserem ersten Treffen waren 25 Traktoren da. Es wird größer, wenn sich herumspricht, dass hier ein gut organisiertes Treckertreffen stattfindet", sagt Nils Bons von den Schlepperfreunden.

Rund 100 Trecker-Fahrer kampierten mit umgebauten Bauwagen, Wohnwagen oder in Zelten das ganze Wochenende auf dem Veranstaltungsgelände. Am Samstag, dem Haupttag der Veranstaltung, kamen rund 300 Traktoren von Lanz, Fendt, Hanomag und anderen bekannten Marken aus einem Umkreis von 70 Kilometern. "Ein paar kommen von weiter weg, das ist aber sicher nicht die Regel. Das sind dann Hardcore Treckerfreunde", meint Bons.

Bei diesem Treckertreffen stand das Erzählen, Fachsimpeln und Bewundern im Mittelpunkt. Und natürlich gab es einiges zu sehen: Die ältesten Traktoren stammten noch aus der Vorkriegszeit. Die jüngsten haben immerhin schon 25 Jahre auf dem Buckel. Unter Kennern wird selbst dieses Alter als vergleichsweise jung bewertet.

Bei Vorführungen wurden Funktionen und Arbeitsweise präsentiert, zum Beispiel beim Bewegen von Holzstämmen. Für Elke Delbeck aus Straelen-Holt, die mit ihrem Glühkopf-Nachbau von Lanz Bulldog Pampa für den argentinischen Markt von 1952 vor Ort war, ist dieser Teil der Treffen besonders wichtig: "In den Vorführungen wird zum Beispiel mit alten Maschinen geerntet. Das ist wichtige Brauchtumspflege". Sie nimmt von April bis September ungefähr alle vier Wochen an einem Treffen teil. "Beim Treckerfahren ist der Weg das Ziel. Das Fahren ist das Wichtige daran", sagt Delbeck.

Ein Stück weiter fachsimpeln Günter Kersten, Johannes Thönes und Leo Druyen von den Schlepperfreunden Hinsbeck. Rund anderthalb Stunden haben die neun Traktoren aus Hinsbeck und ihre Besitzer für die Anreise gebraucht. "Wir kommen her, um befreundete Schlepperclubs zu treffen. Wir unterstützen uns gegenseitig und haben bei den Treffen viel Spaß", sagt Thönes.

Alle drei bedauern, dass so viele alte Traktoren in der Vergangenheit verschrottet wurden. Heute sei es ein schönes Hobby, an den Traktoren herumzuschrauben oder sie komplett zu restaurieren.

(ym)
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