Wachtendonk Falsche Polizisten überfallen Transporter auf Rastplatz

Mit einem Phantombild sucht die Polizei nun nach den falschen Polizisten, die in der Nacht einen Transporter ausgeraubt hatten. Auf einem Rastplatz erbeuteten sie Computerteile im Wert von 900.000 Euro.

 Die Polizei sucht nach einem Mann, der so aussehen soll.

Die Polizei sucht nach einem Mann, der so aussehen soll.

Foto: Polizei Kleve

Um 2.54 Uhr hatte eine Streife der Autobahnpolizei den Rastplatz Tomheide auf der A40 in Fahrtrichtung Duisburg kontrolliert. Dort sahen sie, wie drei Männer einen Lieferwagen "kontrollierten". Einer der Männer trug eine gelbe Regenjacke mit dem Aufdruck "Polizei" und eine entsprechende Mütze.

Als die echte Polizei auf dem Rastplatz auftauchte, versuchten die Männer, mit zwei Autos zu fliehen. Schließlich floh ein Mann zu Fuß, ein Audi blieb auf dem Parkplatz zurück. Der Wagen war zuvor im hessischen Korbach gestohlen worden und hatte das Kennzeichen WES-DK 234, das gegen 2 Uhr von einem Fahrzeug auf der Diesterwegstraße in Neukirchen-Vlyn abmontiert worden war.

Vorher war der festohlene Wagen wahrscheinlich mit den Nummernschildern KB-CG 89 oder EF-SP 363 unterwegs, so die Polizei. Auf dem Auto hatten die Täter ein Blaulicht installiert. Wie ein Polizeisprecher im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte, konnten die Beamten vor Ort keinen der Täter stellen, nach allen drei Männern wird gefahndet.

Beim dem zweiten Täterfahrzeug handelt es sich ersten Erkenntnissen zufolge um einen goldfarbenen VW-Passat oder einen Audi A4 mit Erfurter Kennzeichen. Dieses Fahrzeug war beim Eintreffen der Autobahnstreife über die Richtungfahrbahn der A40 in Richtung Duisburg geflohen.

Der niederländische Fahrer des Lieferwagens war auf dem Weg von Venlo nach Erfurt offenbar beobachtet und auf den Rastplatz gelotst worden. Nach seinen ersten Angaben hatten ihn die Täter mit einer Waffe bedroht und dann den Laster ausgeraubt. Ihre Beute: Computerteile im Wert von 900.000 Euro. Sie waren verpackt in braune Kartons mit orangefarbenen Aufklebern.

Der "falsche" Polizist, der auf dem Phantombild zu sehen ist, sprach akzentfrei deutsch und ist 40 bis 50 Jahre alt. Er war etwa 1.80 bis 1.85 Meter groß und hellhäutig, so die Polizei. Der zweite Räuber war etwa 1.70 Meter groß und soll maskiert gewesen sein. Zum dritten Täter liegt derzeit keine Beschreibung vor.

Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Gesucht werden Personen, die den Kennzeichendiebstahl in Neukirchen-Vlyn beobachtet haben, Zeugen, die die vermeintliche Verkehrskontrolle gesehen haben oder die Angaben zu dem flüchtigen Wagen machen können. Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden, nimmt die Kripo Kalkar, Telefon 02824/880, sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch in der Gelderner Ausgabe Ihrer Rheinischen Post.

(ap)
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