Frau in Issum überfahren und mit Messer attakiert Bürger sind fassungslos nach brutaler Jeep-Attacke
Issum · Weiterhin in Lebensgefahr schwebt eine 59 Jahre alte Frau aus Issum. In der Ortschaft kann sich niemand erklären, wie es zu der Tat kommen konnte. Offenbar ist am Montag ein Nachbarschaftsstreit eskaliert.
Am Tag nach der blutigen Attacke erinnert auf dem Talweg nichts mehr an die schlimmen Ereignisse, die sich dort am Montag abgespielt haben. Nach und nach offenbaren die Ermittlungen der Polizei ein immer unglaublicheres Bild von dem Nachbarschaftsstreit, der plötzlich völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Und niemand kann sich erklären, was die mutmaßliche Täterin dazu gebracht hat, ihre Nachbarin zwei Mal mit einem Jeep zu überrollen und ihr dann auch noch mit dem Messer den Hals aufzuschneiden. Die Fassungslosigkeit in Bönninghardt ist förmlich greifbar, die Menschen auf der Straße schütteln oft nur mit dem Kopf. Über die Höfe hat sich eine Mischung aus Entsetzen und auch Angst gelegt. Denn langsam kommen immer mehr Details ans Licht, die offenbaren, dass diese Landidylle trügerisch ist.
Tat als negativer Höhepunkt eines Nachbarschaftsstreits
Auch die Polizei geht inzwischen davon aus, dass der Tat ein langer Nachbarschaftsstreit vorausgegangen ist. Dass es schon lange gekriselt haben muss, ist in Issum offenbar ein offenes Geheimnis. "Das ist bekannt", heißt es hinter vorgehaltener Hand. Öffentlich dazu äußern möchte sich indes niemand. Man kennt sich, zu groß ist die Angst, selbst in den Konflikt hineingezogen zu werden, der am Montagmittag so tragisch eskaliert ist.
Dementsprechend hat sich in der Nachbarschaft am Talweg eine Wand des Schweigens aufgebaut. Doch bei aller Zurückhaltung und Betroffenheit, dringen doch immer wieder neue Hinweise ans Licht, die auf ein mögliches Motiv hinweisen und zeigen, wie sich der Streit Schritt für Schritt entwickelt hat.
Umfeld kann die Tat kaum fassen
Vordergründig scheinen beide Familien nett und umgänglich gewesen zu sein. "Unvorstellbar" sei es, dass die 59-Jährige, die nach der Attacke weiterhin in Lebensgefahr schwebt, einen Streit provoziert habe, heißt es aus dem entfernten Bekanntenkreis. Doch das wird so ähnlich auch über die mutmaßliche Täterin berichtet, die erst vor einigen Jahren nach Bönninghardt gezogen ist.
Auch der Vorwurf eines früheren tätlichen Angriffs steht im Raum, bei dem sogar die Justiz ermittelt haben soll. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Kleve lehnt einen Kommentar dazu jedoch kategorisch ab. Und auch die Mordkommission, die ansonsten detailliert über die Ermittlungsergebnisse berichtet, gibt sich in dieser Frage verschlossen. Ausdrücklich dementiert werden die Gerüchte allerdings nicht. Was aber der Auslöser für die Attacke vom Montag gewesen sein kann, das kann sich bislang niemand im Umfeld erklären.
Die 49-jährige Jeep-Fahrerin sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Ihr wird versuchter Mord vorgeworfen. Bislang schweigt sie.