Arndt Thielen Fasten ist auch für Nicht-Christen sinnvoll

Geldern · GELDERLAND Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Gelderns Pfarrer Arndt Thielen erklärt, dass es um mehr geht als um Nahrungsverzicht. Ein Gespräch über die Möglichkeit eines neuen Blickwinkels.

 Pfarrer Arndt Thielen von St. Maria Magdalena Geldern.

Pfarrer Arndt Thielen von St. Maria Magdalena Geldern.

Foto: G.S.

GELDERLAND Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Gelderns Pfarrer Arndt Thielen erklärt, dass es um mehr geht als um Nahrungsverzicht. Ein Gespräch über die Möglichkeit eines neuen Blickwinkels.

Wo steht, dass ab Aschermittwoch, gefastet werden soll?

Arndt Thielen Das entstammt der kirchlichen Lehre und steht schon im Katechismus der katholischen Kirche. Das Fasten nach Karneval ist von Anfang an Sitte, gelebter Glaube. Man darf nicht vergessen: Das erste Fest, das sich entwickelte, war nicht Weihnachten, sondern das Osterfest. Weil es das bedeutendste Fest der Christenheit ist, ist Vorbereitung wichtig. Dafür steht Fasten.

Fasten ist nicht nur für Katholiken?

Thielen Die evangelische Christen haben auch eine Vorbereitungszeit auf Ostern, die Passionszeit als Besinnung und auch Fasten. Die orthodoxen Christen haben das auch.

Macht Fasten denn auch für Nicht-Christen Sinn?

Thielen Ich finde ja, es geht darum, Dinge neu wertzuschätzen. Indem man sich beim Fasten von Nahrung und anderen Dingen ein bisschen zurückhält, um schätzen zu lernen, was man hat. Ich weiß von einem Projekt, bei dem Schüler ein oder zwei Wochen auf ihr Handy verzichtet haben. Da finde ich grandios. Ich weiß nicht, ob das jeder schafft.

Es geht also nicht nur um Verzicht auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten?

Thielen Genau, es geht letztlich um einen Verzicht, das kann alles Mögliche sein. Gerade bei uns als Christen geht es auch um die Vorbereitung auf Ostern. Die Kreuze werden in den Kirchen verhüllt, so dass es ein Fasten mit den Augen gibt, um an Ostern die Dinge im neuen Licht sehen zu können und zu dürfen.

Und worauf verzichten Sie?

Thielen Es ist jedes Jahr etwas anderes. Ich werde das Rauchen reduzieren. Aber viel wichtiger ist mir, dass ich mir mehr Zeit für das Gebet nehme, bewusst in der Mittagszeit oder auch abends. Das ist es, was ich mir auf jeden Fall für die Fastenzeit in diesem Jahr vornehme.

DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA.

(RP)
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