Gelderland Freude über das neue Fracking-Verbot

Gelderland · Es ist eine Nachricht, die auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär klingt: Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Anträge der Wintershall Holding GmbH auf Verlängerung der Laufzeit von zwei Erlaubnissen zur Aufsuchung von Erdgas in den Suchfeldern "Ruhr" und "Rheinland" abgelehnt, hieß es gestern in einer Pressemitteilung der Behörde. Doch die Nachricht dahinter dürfte für die Region eine mittelschwere Sensation bedeuten. Denn die Ablehnung bedeutet nichts anderes, als dass Fracking in diesen Gebieten erst einmal komplett vom Tisch ist.

Das bestätigt Andreas Nörthen von der Bezirksregierung Arnsberg. "Hintergrund ist die Änderung von gesetzlichen Regelungen, vor allem geht es um die wasserrechtliche Erlaubnis", erläutert er. In Gebieten mit bestimmten Gesteinsschichten darf eine solche Erlaubnis nicht mehr erteilt werden. Und da in den Gebieten "Ruhr" und "Rheinland" Schiefer lagert, ist eine Genehmigung für Fracking ausgeschlossen. Die beiden Gebiete betreffen alle Kommunen des Südkreises. Im Gebiet Ruhr liegen Weeze, Kevelaer, Geldern, Straelen, Kerken, Issum, Rheurdt und Wachtendonk. Straelen und Wachtendonk ragen auch noch ins Gebiet Rheinland.

In diesen Flächen ist Fracking jetzt nicht mehr möglich. Das liegt auch daran, dass der neue Landesentwicklungsplan die Gewinnung von Erdgas mit Einsatz der Fracking-Technologie ausschließt. Das freut Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser. "Die Risiken von Fracking sind einfach nicht absehbar", sagt er. "Das ist eine gute Nachricht für uns und die Region", ergänzt die Beigeordnete Petra Berges. Für Geldern und Issum ist das Thema aber noch nicht ganz ausgestanden. Die Felder Barbara-Gas und Wesel-Gas liegen teilweise auf ihrem Gebiet. Und für diese Flächen greift das kategorische Fracking-Verbot nicht.

(RP)
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