Geldern Frittenwagen sucht neue Heimat

Geldern · Eric Mulders hat ein Standplatz-Angebot für seinen Pommesstand aufgetan. Er müsste aber erstmal Tausende Euro investieren, sagt die Stadt. Er ärgert sich.

 Dieses Grundstück hat Mulders im Auge. Vor dem Tor ist ein Pflanzbeet, keine Zufahrt.

Dieses Grundstück hat Mulders im Auge. Vor dem Tor ist ein Pflanzbeet, keine Zufahrt.

Foto: Stadt Geldern

Der vom Bahnhof vertriebene Frittenwagenbetreiber Eric Mulders hat etwas neues im Auge: ein brachliegendes Grundstück am Südwall, das dem Bauunternehmen Horlemann gehört. Die Firma würde ihm erlauben, seine rollende Pommesbude dort aufzustellen.

Beschwingt hat sich Mulders mit einer Vision für das Gelände ans Bauamt der Stadt gewandt. Rund um seinen Wagen würde er auch Sitzgelegenheiten unter Zeltdächern aufstellen, einen Grillplatz und mobile Toiletten einrichten.

Das alles umzusetzen wäre ein teurer Spaß, erfuhr er daraufhin: Anschlüsse für Strom und Wasser müssten gelegt werden, denn beides gibt es bisher nicht, und für eine dauerhafte Einrichtung müsse auch ein richtiger Abwasser-Anschluss geschaffen werden. Zudem müssten die Bordsteine vor der Zufahrt zum Grundstück abgesenkt werden. Mit Kosten von 20.000 Euro müsse er bei all dem rechnen.

Mulders ruderte zurück: Dann würde er nur den Imbisswagen aufstellen, sonst nichts. Die Auskunft, die er daraufhin bekam, ernüchterte ihn: Nach wie vor müssten dann die Bordsteine abgesenkt werden, hieß es. Und das würde 5000 bis 6000 Euro kosten.

Es sei nämlich "unerlässlich", dass eine Grundstückszufahrt angelegt werden würde, erklärt Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt das Problem. Dazu müsste auch noch ein Pflanzbeet an der Straße direkt vor der Tür entfernt werden. "Da es sich um Arbeiten im öffentlichen Verkehrsraum handelt, müssen die Arbeiten durch ein Fachunternehmen durchgeführt werden, das in der ,Handwerksrolle' als Straßenbauer eingetragen ist", erläutert van Stephoudt weiter. Die Kosteneinschätzung sei daher sehr realistisch.

Ob Mulders seinen Wagen wirklich aufstellen darf, auch wenn er das Geld zusammenbekommt, ist noch nicht mal gesagt. Er hat dafür wie üblich einen Bauantrag gestellt; das ist in solchen Fällen der normale Weg. "Dieser Antrag wird selbstverständlich geprüft", danach werde entschieden, heißt es.

Mulders ist erneut sauer auf die Stadt und enttäuscht von Bürgermeister Sven Kaiser. Dieser habe ihm zugesagt, ihn unterstützen zu wollen. Jetzt bedanke er sich "für die große Hilfe mal wieder", so Eric Mulders verärgert.

(RP)
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