Geldern Fußweg wegen Ruhestörungen gesperrt

Geldern · Die Stadt Geldern hat den Pfad hinter Kaufland abgeriegelt. Der Grund dafür ist die Szene, die sich in dem Bereich getroffen hat: Anwohner finden die Lage gruselig und bedrohlich, es gab immer wieder Ruhestörungen, Polizeieinsätze halfen nicht.

 Dieser Spazierweg verbindet Bahnhof- und Burgstraße. Derzeit ist er mit einem Zaun abgeriegelt.

Dieser Spazierweg verbindet Bahnhof- und Burgstraße. Derzeit ist er mit einem Zaun abgeriegelt.

Foto: Zehrfeld

"Achtung!!! Dieser Weg ist aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt", steht auf dem Schild an dem grobmaschigen Bauzaun, mit dem der asphaltierte Spazierweg seit einiger Zeit abgeriegelt ist. Es geht um den Fußweg, der an der Rückseite des Einkaufskomplexes von der Bahnhofstraße abzweigt und zur Burgstraße führt - für die meisten Gelderner einfach der "Weg hinter Kaufland" .

Grund ist allerdings nicht, dass dort Äste von den Bäumen zu stürzen drohten oder Stolperfallen im Asphalt wären. Vielmehr sollen durch die Sperrung die Anwohner dort zur Ruhe kommen. Es habe zahlreiche Beschwerden von den Anliegern gegeben "über Ruhestörungen, nächtlichen Alkohol- und Drogenkonsum, aber auch widerrechtlichen Aufenthalt von Personen und Personengruppen in den angrenzenden Privatgärten", wie die Stadt dazu mitteilt. "Die für die Menschen teilweise offenbar beängstigende Situation hatte auch bereits zu Polizeieinsätzen geführt."

So habe die Polizei am Wochenende vor der Sperrung, die am 4. August eingerichtet wurde, zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Kurze Zeit später seien die Unruhestifter aber schon wieder da gewesen, berichteten Nachbarn später.

Nun ist der Weg einstweilen dicht. "Die Stadt Geldern ist im Rahmen ihrer Aufgaben nach dem Ordnungsbehördengesetz tätig geworden", erklärt die Stadt. "Die Maßnahme wurde sowohl mit den Kollegen der Kreispolizeibehörde als auch mit Vertretern der Firma Kaufland abgesprochen."

In der Nachbarschaft scheint die Sperrung auch für Erleichterung zu sorgen. Die Stadtverwaltung erreichte ein Schreiben, in dem sich ein Anlieger "im Namen der Anwohner der Poststraße" ausführlich dafür bedankt. Man könne sich vermutlich nicht vorstellen, "wie erholsam die durch die Sperrung des Weges entstandene Ruhe für die Anwohner ist", heißt es in dem Brief. Der Frieden jetzt verdeutliche noch mehr, welche Belastung der Zustand davor gewesen sei. "Der Versuch, immer mal wieder durch Begehungen des Ordnungsamtes oder durch Streifen der Polizei dort Ruhe zu bekommen, lief daher ins Leere, weil kurz nach der Bestreifung wieder Personen sich dort aufhielten und randalierten."

Der Spazierweg ist dafür vorgeschlagen, in Zukunft aufgehübscht und attraktiver gestaltet zu werden. Das könnte im Rahmen des "Integrierten Handlungskonzeptes" passieren, in dessen Zuge die Innenstadt umfassend umgestaltet wird.

(RP)
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