Geldern Gänsehaut-Klänge aus Südamerika

Geldern · Mit einem Gitarren-Solo und einem Duo begeisterte die Serenade der Kreismusikschule. Die jungen Künstler brachten nicht nur fantastische Töne, sondern auch Hintergrundgeschichten zu ihren Werken mit.

Die Tonhalle der Kreismusikschule war am Samstagabend, wie üblich bei der Serenade, extrem gut besucht. Gespannt hörten die jungen und alten Besucher den Künstlern zu, die eine Kostprobe ihres Könnens präsentierten. Die Gäste von der Robert-Schumann-Hochschule aus Düsseldorf waren Meister an der Gitarre.

Als erstes kam Jakob Wagner auf der Bühne. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Solist brachte aber nicht nur Werke von vier verschiedenen Künstlern mit, sondern auch noch deren Geschichten. Zu jeder Arbeit konnte er interessante Fakten präsentieren und verriet den jeweiligen Kontext für die Stücke, damit die Zuhörer sich noch mehr in die jeweiligen Klangwelten hineinversetzen konnten.

Bei Fernando Sors "Fantaisie Elagiaque, op. 59" erklärte er, "dass es von einer geliebten Schülerin von Sor handelt, die von ihm zu Grabe getragen werden musste". Wagner ging auch auf tonale Feinheiten ein, wie etwa die Tatsache, dass verschiedene Noten am Ende des Werkes den Abschied von dieser innigen Beziehung markierten. Genauso leidenschaftlich, wie der junge Musikant die Hintergründe vortrug, schwelgte er auch in den Tönen und genoss, genauso wie das Publikum, jeden einzelnen Moment des Stückes. Für sein intensives Spiel wurde er am Ende mit viel Applaus belohnt.

Danach erschien das Duo "Guitars Manos", bestehend aus Marie-Lena Olma und Alejandro Acosta. Besonders war, dass sie eigene und arrangierte Kompositionen für zwei Gitarristen an einer Gitarre spielten. Sie sind ebenfalls bereits mehrfach ausgezeichnet und kamen kurz vor ihrem Auftritt in Geldern aus Kuba zurück, wo sie bereits im Fernsehen zu sehen waren und vor kurzem ein Album aufgenommen hatten.

Auch sie erzählten den begeisterten Zuschauern in der Tonhalle die Hintergründe ihrer Stücke, die fast alle vom universellen Thema der Liebe handelten. Das Duo wechselte im Verlauf seiner Darbietung immer wieder zwischen dem Einsatz von einer und zwei Gitarren. Lustvoll und verspielt wirkten alle ihre Stücke, eingeübt bis zur absoluten Perfektion.

Doch das Glanzlicht des Abends kam ganz zum Schluss, denn anstatt eines angekündigten Stückes spielten sie zwei lateinamerikanische Liebeslieder. Marie-Lena Olma sang, während Alejandro Acosta die Gitarre übernahm. Gefühlvoll, eindringlich und berührend war diese packende Präsentation. Sie handelte von verlorenen Gefühlen und einer innigen Sehnsucht, die man bei den Klängen richtig spüren konnte. Als besonderen Bonus spielte das Duo als Zugabe noch ein weiteres Lied, und das zur großen Freude aller Gäste.

Für viele stand fest: Die Serenade der Kreismusikschule vom Sonntag ist sicher einer der Saison-Höhepunkte gewesen.

Das nächste Konzert findet am 1. April um 18 Uhr mit Franziska Heinzen (Sopran) und Benjamin Mead (Klavier) wie immer in der Tonhalle statt.

(cnk)
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