Geldern GEL-Kennzeichen: Für Bürgerbegehren bereit

Geldern · Sie wollen einen neuen Anlauf wagen, die Freunde des eigentlich abgeschafften GEL-Nummernschildes. Geplant sind Diskussionen mit Kreitagskandidaten – und die Sammlung von 12 000 Unterschriften.

Die Studentinnen Louisa Ebrecht und Linda Illner haben bereits im Mai 2011 auf dem Gelderner Markt eine Umfrage zum GEL-Kennzeichen gestartet.

Die Studentinnen Louisa Ebrecht und Linda Illner haben bereits im Mai 2011 auf dem Gelderner Markt eine Umfrage zum GEL-Kennzeichen gestartet.

Foto: seyb

Sie wollen einen neuen Anlauf wagen, die Freunde des eigentlich abgeschafften GEL-Nummernschildes. Geplant sind Diskussionen mit Kreitagskandidaten — und die Sammlung von 12 000 Unterschriften.

Auf der Wunschliste der RP-Leser stand diese — fiktive — Meldung Anfang des Jahres ganz oben: "Landrat Spreen billigt GEL-Kennzeichen". Und sie hat neuen Schwung in die Initiative gebracht, das alte Kennzeichen wieder neu zu beleben. Innerhalb kurzer Zeit stiegt die Facebook-Fanliste der Seite "GEL" sprunghaft an.

Und wenn es nach Bernd Mauel geht, dann ist das gerade erst der Anfang für eine neue Bürgerinitiative. Trotz aller Rückschläge, die bislang aus Kleve kamen: "Beim jetzigen Kreistag, der bereits gegen die Wiedereinführung gestimmt hat, brauchen wir es wohl nicht mehr zu probieren. Aber wir möchten schon vor der Kommunalwahl die Kandidaten für den neuen Kreistag befragen, was sie von dem GEL-Kennzeichen halten." Gerd Lange, Chef des Stadtmarketings, ergänzt: "Dann muss der alte Kreistag auch nicht seinen Beschluss zurücknehmen, das macht es vielleicht einfacher."

Auch wenn Lange weiter für das Projekt kämpft, so betont er doch, dass es sich nicht um eine neuerliche Initiative der Stadt handelt, sondern dass sie von Privatpersonen ausgeht. Allerdings: "Wir unterstützen das", spricht Lange für die Verwaltung.

Was Mauel besonders freut: "In Gesprächen bekomme ich immer wieder Zuspruch, viele sagen mir, dass sie das GEL-Kennzeichen sofort nehmen würden, wenn es wieder eingeführt wird. Und nicht nur ältere Bürger, sondern auch junge Fahrer wollen das Kennzeichen haben." Für die Wahlkampfzeit hat er sich jedenfalls viel vorgenommen. So können sich Mauel und seine Mitstreiter durchaus eine Podiumsdiskussion mit den Kreistags-Kandidaten vorstellen. Vor allen Dingen aber wollen sie Unterschriften sammeln.

"Wir werden", kündigt Mauel an, "vor der Wahl auf dem Markt und in der Fußgängerzone stehen. Wir brauchen etwa 12 000 Unterschriften, und die werden wir sammeln." Die nämlich sind nötig, wenn es darum geht, ein Bürgerbegehren in Gang zu bringen. Und das wollen die GEL-Freunde machen, wenn der Kreistag signalisiert, dass es anders kein grünes Licht für das Kennzeichen geben wird. "Wir stehen für ein Bürgerbegehren bereit", gibt sich Mauel schon jetzt kämpferisch.

Mit Lange ist er sich einig, dass die Argumente, die aus der Kreisstadt kommen, nicht mehr stichhaltig seien. Mauel: "Dort wird gerne auf die Kreis-identität verwiesen und auf Nachbarkreise, die das auch nicht eingeführt haben. Das ist inzwischen aber nicht mehr so, lediglich der Kreis Kleve ist da nach wie vor bockig". Auf die Kreisidentität geht auch Lange ein. Die Menschen hier, ist er sich sicher, würden sich als Gelderner, Kevelaerer oder Klever fühlen, aber eben nicht als Kreis Klever. Daran würde auch das Nummernschild am Auto nichts ändern.

In den kommenden Wochen wollen Mauel und seine Mitstreiter die nächsten Aktionen vorbereiten. "120-prozentig, damit auch alles stimm", sagt er, "der Antrag wird mit allem Drum und Dran eingereicht."

(RP)
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