Geldern Geldern bekommt Kapuziner-Karree

Geldern · Nachdem das Berufskolleg abgerissen ist, soll 2016 zwischen Ostwall, Sandsteg und Kapuzinerstraße ein Nahversorgungszentrum entstehen. Alter Kolleg-Teil bleibt stehen für Wohnen und Dienstleisterbüros.

 So soll das neue Kapuziner-Karree von der Kapuzinerstraße aus aussehen (li.). Die Animation rechts zeigt die Ansicht vom Sandsteg.

So soll das neue Kapuziner-Karree von der Kapuzinerstraße aus aussehen (li.). Die Animation rechts zeigt die Ansicht vom Sandsteg.

Foto: Architekturbüro Bieber

Wirtschaftsfördererin Ute Stehlmann erwartet eine belebende Ergänzung für den Handel in Gelderns Innenstadt. "Der Vollsortimenter passt da rein", sagt sie über den geplanten Hauptnutzer im "Nahversorgungszentrum Geldern". Das wiederum ist eines der Bestandteile vom "Kapuziner-Karree". Es soll zwischen Ostwall, Sandsteg und Kapuzinerstraße entstehen, wenn das Berufskolleg nach dem Umzug in den Nierspark 2016 zum Großteil abgerissen wird. Für den übrig bleibenden alten Trakt von 1954 samt mittelalterlichem Refektorium sind Wohnen, Büros und Gastronomie vorgesehen.

 So soll das neue Kapuziner-Karree von der Kapuzinerstraße aus aussehen (li.). Die Animation rechts zeigt die Ansicht vom Sandsteg.

So soll das neue Kapuziner-Karree von der Kapuzinerstraße aus aussehen (li.). Die Animation rechts zeigt die Ansicht vom Sandsteg.

Foto: Architekturbüro Bieber

Investor bei diesem Projekt ist das Unternehmen VLP aus Lohne. Begleitet wird der Investor vom Architekturbüro Bieber aus Dortmund, das seit 32 Jahren im Bereich Einzelhandel tätig ist und unter anderem zwei Lidl-Märkte in Veert geplant hat. Diplom-Ingenieurin Regina Bieber erläuterte der RP exklusiv die ersten Entwürfe für das "Kapuziner-Karree", mit dem der Gestaltungsbeirat bereits befasst war. Eine Information der Nachbarschaft hat ebenfalls stattgefunden, gestern diskutierten in einer gemeinsamen Sitzung der Bau- und Planungsausschuss sowie der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing darüber.

Das gesamte Plangebiet ist 12 500 Quadratmeter groß. Davon entfallen etwa 8000 Quadratmeter auf das neu zu errichtende "Nahversorgungszentrum Geldern". Es bietet im geschlossenen Erdgeschoss ein Parkdeck mit 192 Stellplätzen. Die Anlieferung erfolgt über den Ostwall, ebenfalls die Zufahrt der Kunden. Eine weitere Kundenzufahrt ist auf der Verlängerung der Breestraße bis zum Ostwall gedacht, die, bis auf eine Sonderregelung während der Pfingstkirmes, Einbahnstraße in Richtung Ostwall wird. Sie trennt die beiden Grundstücksbereiche und ermöglicht eine bessere Erschließung. Das Hauptentrée zum Nahversorgungszentrum für Fußgänger aus der Innenstadt soll laut Regina Bieber über die Heilig-Geist-Gasse und Kapuzinerstraße sein. "Den Vorplatz müsste man attraktiver machen, aber das ist auch Sache der Stadt", sagte die Planerin. Ein Brunnen könnte zur Verschönerung beitragen. Für den kleinen Sandsteg soll sich verkehrstechnisch, bis auf einen durchgezogenen Parkstreifen und mehr Begrünung, nichts ändern.

Im ersten Obergeschoss nimmt der Vollsortimenter mit fast 2600 Quadratmetern den Löwenanteil der Fläche ein. Ein Drogeriemarkt ist mit knapp 800 Quadratmetern verzeichnet, ein weiterer Shop ist ähnlich groß, noch ein Shop beläuft sich auf rund 500 Quadratmeter. Auch ein Café soll dort Platz finden. Die Höhe des Gebäudes wächst von jetzt 7,50 auf 9,50 Meter. "Dafür wird es vom Sandsteg aber auf zwölf Meter Abstand zurückgezogen", erläuterte die Planerin.

Auf der anderen Seite der als neue Erschließungsachse gedachten Breestraßen-Verlängerung bietet sich im übrig bleibenden alten Trakt der Berufsschule Platz für Büros und rund 20 Wohneinheiten. Das Architekturbüro Scholten aus Veert kümmert sich um die Neugestaltung. "Der Innenhof wird komplett entsiegelt, der Treppenhausturm kommt weg, es wird eine Grünanlage angelegt", sagte Clemens Scholten. Loggien sollen die Fassade neu Gliedern. Im denkmalgeschützten Refektorium könnte ein Gastronom tätig werden. "Mir fallen da in Geldern einige geeignete Wirte ein", gab sich Wirtschaftsfördererin Ute Stehlmann hoffnungsfroh.

"Wir befinden uns in einer frühen Phase des Projekts", betonte Erste Beigeordnete Petra Berges. Es müsse noch Planungsrecht geschaffen werden, Verkehrs- und Lärmgutachten seien im Laufe des Verfahrens zu erstellen. Wegen der besonderen Lage habe die Stadt die Beteiligten früh einbinden wollen.

(RP)
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