Geldern Geldern braucht mehr Kita-Plätze

Geldern · Es gibt immer mehr Kinder in Geldern. An sich schön, aber: Die Kindergartenplätze werden schon ab 2016 nicht mehr ausreichen. Einiges spricht für eine neue Einrichtung in der Innenstadt. Die Stadtverwaltung prüft Möglichkeiten.

Geldern: Geldern braucht mehr Kita-Plätze
Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Wenn die Prognosen der Stadtverwaltung richtig sind, dann wird es ab dem Sommer eng in Gelderns Kitas. Zum Start des nächsten Kindergartenjahres wird die Nachfrage nach Plätzen das Angebot übersteigen. Und in den kommenden Jahren - so lautet die derzeitige Annahme - werden die Zahlen weiter in die Höhe gehen.

Zu den Ursachen gehört die Ausweitung der U-3-Betreuung in den vergangenen Jahren. Durch den raschen Ausbau - "der natürlich richtig und gut war", wie der zuständige Dezernent Helmut Holla betont - sind nämlich Plätze für ältere Kinder verloren gegangen. In Zahlen: 146 Betreuungsplätze wurden seit 2010 für die unter Dreijährigen geschaffen, dafür wurden rund 160 Plätze in den "Regelgruppen" für ältere Kinder "geschluckt".

Derzeit gibt es in den Gelderner Kitas neben den 146 U-3-Plätzen noch 801 Plätze für die älteren Kinder. Damit ist der Bedarf statistisch gedeckt, aber die Auslastung liegt schon bei nahezu 100 Prozent. In Zahlen: 139 unter Dreijährige sind angemeldet, außerdem 781 Kinder ab drei Jahre.

Zum Kindergartenjahr 2016/2017 rechnet die Stadt nun mit 149 unter Dreijährigen und 805 älteren Kindern. Mit Blick auf die vergangenen Jahre vermuten die Fachleute außerdem, dass das so weitergeht. Man sehe einerseits die Geburtenzahlen, andererseits sei Geldern ein "Zuzugsgebiet": Offenbar siedeln sich Familien mit kleinen Kindern gerne in Geldern an.

Anfangs könnte man die Unterdeckung noch durch Tagespflegepersonen aufzufangen versuchen, meint Helmut Holla. Heute werden in Geldern etwa 80 Kinder in der Tagespflege betreut. Aber eine Dauerlösung ist das nicht.

"Keiner wird die U-3-Betreuung, die ja gesetzlich verpflichtend ist, zurückfahren", führt Holla aus und schlussfolgert: "Das heißt, wir brauchen weitere Kindergartenplätze." Seine Vorausschau: "Wenn unsere Prognosen zutreffen, brauchen wir in zwei bis drei Jahren neue Einrichtungen oder neue Gruppen." Ob es ausreichen könnte, bestehende Kitas zu erweitern, oder ob es besser wäre, eine neue zu bauen, werde derzeit geprüft.

Dazu richtet sich der Blick auch auf die Kindergartenbedarfsplanung, die das Stadtgebiet in Bezirke aufteilt. "Auffällig ist, dass es fast in jedem Planbezirk einen Kindergarten gibt, nur im Zentrum, innerhalb der Wälle, nicht", so Holla. Das wäre also ein möglicherweise sinnvoller Standort für einen Neubau.

Nur: Wo genau in der City soll der bloß hin? Geeignete Flächen für eine Kita-Anlage mit vernünftiger Verkehrsanbindung und Platz für ein schönes Außengelände sind nicht an jeder Ecke verfügbar. Hollas Fazit: "Eine Einrichtung innerhalb der Wälle zu realisieren, wird sicher nicht einfach werden. Wir schauen danach, aber ob das was wird, können wir nicht sagen." Weitere Punkte - etwa die Frage der Trägerschaft einer möglichen neuen Einrichtung - seien noch überhaupt nicht berührt.

Bis Mitte März arbeite man in der Stadtverwaltung jetzt intensiv an dem Thema. "Bis dahin sollen zumindest eine Prüfung von Standortmöglichkeiten und Realisierungsmöglichkeiten erfolgen", kündigt Holla an. Auch das Landesjugendamt redet vor der Umsetzung jeglicher Ideen noch mit. Dabei ist es egal, ob es um einen Neubau oder den Ausbau bestehender Häuser geht.

(RP)
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