Schockierender Fund in Geldern Gehäutetes Tier war doch ein Fuchs

Der Tierkadaver, den eine Gelderner Spaziergängerin gefunden hatte, ist ein Rotfuchs. Das hat der Kreis Kleve jetzt bekanntgegeben. Zuerst sah es nach einem Fall von Tierquälerei aus, die Behörden gingen davon aus, dass es sich um einen Hund handelte.

 Ein Fuchs wie dieser war gehäutet an einem Bach gefunden worden (Archiv).

Ein Fuchs wie dieser war gehäutet an einem Bach gefunden worden (Archiv).

Foto: dpa

Niemand hat einer Hündin, weder tot noch lebendig, das Fell abgezogen und ihr die Ohren abgeschnitten. Bei dem gehäuteten Tierkadaver, der am Ufer der Gelderner Fleuth gefunden wurde, handelt es sich um die Überreste eines Rotfuchses. Das teilte der Kreis Kleve am Mittwoch als Ergebnis weiterer Untersuchungen mit.

Diese Idee war schon früher aufgekommen. Aber das Veterinäramt des Kreises Kleve hatte den Fund, den eine schockierte Spaziergängerin am 27. Dezember gemacht hatte, unzweifelhaft und "definitiv" als den Körper eines jungen, weiblichen Hundes in allgemein gutem Pflegezustand identifiziert. "Die Kollegen von der Veterinärabteilung sind davon ausgegangen, das ist ein Hund", erklärte jetzt Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve. "Die haben sich einfach getäuscht."

Immerhin sind die Fachleute des Kreises damit nicht ganz allein. Auch die Tierärztin, die als erste zum Fundort gerufen worden war, hatte das tote Tier für einen Hund gehalten. Bei einem Tier ohne Haut, das im Wasser gelegen hat, sei es sehr schwer festzustellen, was es ist", so Sanders. Die mikrobiologische Untersuchung von Gewebeproben habe nun Klarheit gebracht: "Das war der eindeutige Nachweis, dass es sich um einen Rotfuchs handelt."

Peta hatte Belohnung für die Täter ausgesetzt

Der Fund hatte für große Aufregung gesorgt. Viele Menschen fürchteten, dass man es mit einem Fall bestialischer Tierquälerei zu tun habe. Das Wesen sei womöglich bei lebendigem Leibe gehäutet worden. Die Diskussion darum kochte vor allem in den sozialen Netzwerken hoch. Tierschützer Ralf Seeger hatte eine Belohnung von 1000 Euro für die Ergreifung des Täters ausgesetzt. Die Tierrechtsorganisation Peta wollte daraufhin noch mal 1000 Euro drauflegen und warnte, viele extreme Gewalttäter hätten Erfahrungen mit Tierquälereien gesammelt.

Der Kreis Kleve hatte, angetrieben von der öffentlichen Aufregung, ein Fachlabor beauftragt, um so viel wie möglich über den Kadaver herauszufinden. Insbesondere sollte die Todesursache ermittelt werden. All das ist nun ausgeblieben. "Da es ja ein Fuchs ist, würden wir jetzt keine pathologische Untersuchung mehr anordnen", erläuterte Sprecherin Sanders. Der Fuchs könnte in eine Falle geraten oder auch geschossen worden sein — "wobei man sich da fragen müsste, warum hat man den Einschuss nicht gesehen?", so Sanders. "Möglicherweise ist das Tier auch gestorben, ein Jäger war in der Nähe und hat das Fell mitgenommen."

Mit dem Häuten eines Fuchses liegt "kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor", stellt der Kreis Kleve fest. Dass Fuchsfelle genutzt würden, sei nicht unüblich. "Die Entsorgung des Tieres hätte der Jäger allerdings vornehmen müssen."

(szf)
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