Geldern Gelderns CDU holt sich in Belgien Tipps zur Integration

Geldern · Der Bürgermeister von Mechelen in Belgien, Bart Somers, habe "vorgemacht, wie Integration richtig geht", sagt CDU-Ratsmitglied Patrick Simon. Vor Somers Amtsantritt 2001 sei Mechelen eine "dreckige, unsichere und kriminelle Stadt" gewesen, "in der Drogenhandel und Handtaschendiebstähle an der Tagesordnung waren", resümiert die Gelderner CDU. "Die Geschäfte standen leer, und die Mittelschicht verließ die Stadt." Heute sei Mechelen sauber und sicher. Eine Abordnung der Gelderner Christdemokraten hat Bürgermeister Somers besucht.

Bart Somers verfolge eine Politik, die auf Konsens und Ausgleich, bei Bedarf aber auch aus "Law and Order" bestehe. Er setze auf intensiven Austausch zwischen den Kulturen und Ethnien und die direkte Ansprache von Menschen, um Konflikte zu lösen. Somers habe die 138 Nationalitäten seiner Stadt, 20 Prozent Muslime, mit der flämischen Mehrheit zusammengebracht. "Man muss die Türen öffnen für Menschen mit Migrationshintergrund, damit sie sich als wertvolles Mitglied der Stadt fühlen", sagte Somers. "Wir mussten dafür sorgen, dass sich jeder als Bürger dieser Stadt sieht." Zugleich setzte man auf massive Videoüberwachung und erhöhte die Zahl der Polizisten deutlich. "In Mechelen können Sie nicht rein- oder rausfahren, ohne dass Ihr Kennzeichen registriert wird", sagte der Bürgermeister.

Anfang des Jahres wurde Somers für 2016 zum "besten Bürgermeister der Welt" gewählt. Der "World Mayor Prize" wird von der Organisation "The City Mayors Foundation" alle zwei Jahre vergeben.

Zum Ende des Gesprächs mit den CDU-Politikern äußerte Somers Respekt für Angela Merkel und ihr Auftreten in der Flüchtlingskrise. Sie hätten das Rathaus im Herzen Mechelens sehr beeindruckt verlassen, teilen die Christdemokraten mit. "Ich war beeindruckt von Mechelen und dem hartnäckigen Konzept des Miteinanders in einer prosperierenden Stadt", so Berthold Pauels. "Das Gespräch hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und wird sich im Hinblick auf künftige Entscheidungen im Rat sicher auswirken", so Michael Manten.

(RP)
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