Geldern Gelderns SPD steht hinter Plänen für Gesamtschule
Geldern · Die SPD in Geldern bekennt sich nachdrücklich zur Gründung einer Gesamtschule - auch, wenn die konkreten Vorschläge zur Umsetzung derzeit Kritik auf den Plan rufen. "Dass Veränderung nicht überall nur auf Zustimmung stößt, ist eigentlich selbstverständlich", sagte Andreas van Bebber, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stadtrat. "Wir können verstehen, dass sich jetzt Eltern und Schulen jeweils für ihre Interessen engagieren." Protestiert hatten Vertreter von Fleuth-Realschule und den beiden Gymnasien, die Nachteile für ihre Schulen fürchten. Aber, so van Bebber: "Es kann nicht Aufgabe von Schulpolitik sein, sich der jeweils lautesten Gruppe anzuschließen."
Unter anderem steht der Vorschlag im Raum, die Fleuth-Realschule in Zukunft "zweizügig" laufen zu lassen. Das heißt: Es gäbe in jedem neuen Jahrgang nur noch zwei Klassen. Derzeit läuft die Schule im Schnitt mit fünf Klassen pro Jahrgang.
Allein von ihrem Raumangebot her biete die Realschule aber eigentlich ohnehin nur für drei Züge genügend Platz, argumentiert Andreas van Bebber. Und vielleicht könne sie ja in Zukunft wieder wachsen, erstmal aber sei die SPD für die Zweizügigkeit.
Die SPD findet es auch vernünftig, dass die beiden Gelderner Gymnasien etwas weniger Schüler annehmen sollen. Derzeit würden dort auch Kinder mit Realschul- oder eingeschränkter Gymnasial-Empfehlung angemeldet. Gäbe es eine Gesamtschule, würden die Familien diese womöglich ohnehin lieber wählen, meint van Bebber.
Man müsse die Gelderner Schullandschaft jetzt "so aufstellen, dass sie zukunftssicher ist und allen Schülerinnen und Schülern den individuell bestmöglichen Schulabschluss ermöglicht", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende. Nur so seien Millionenausgaben für neue Schulbauten zu rechtfertigen.
Noch ein Jahr abzuwarten, sei für die SPD keine Option: Dann könne man die Bauprojekte nicht planen. Ganz zu schweigen von der Entscheidungsnot, die die Eltern der heutigen Viertklässler im kommenden Jahr hätten: "Wer würde denn jetzt sein Kind noch an der umstrittenen Sekundarschule anmelden?"
