Geldern Generalmajor erklärt Brennpunkte

Geldern · Den Schülern des Technischen Gymnasiums am Berufskolleg beantwortete Bernhard Schulte Berge ihre Fragen zum politischen Geschehen. Die detaillierten Antworten des Soldaten faszinierten die Jugendlichen.

 Die Europäische Union wird es wohl auch in Zukunft geben, meint der Generalmajor.

Die Europäische Union wird es wohl auch in Zukunft geben, meint der Generalmajor.

Foto: Gerhard Seybert

Wann hat man schon einmal die Chance, dass einem die Fragen über die Nato, Europa und aktuelle politische Brennpunkte von einem Generalmajor beantworten werden? Das Berufskolleg machte dies möglich.

Eine Woche lang entwickelten die Schüler der 13. Klasse des Technischen Gymnasiums unter der Leitung von Lehrer Hermann Beckers 16 verschiedene Punkte für das Treffen mit Generalmajor Bernhard Schulte Berge, dem stellvertretenden Kommandeur und Chef des Stabes im Zentrum für Luftoperationen Kalkar. Dabei konnten leider durch seine ins Detail gehenden Antworten in der Aula des Berufskollegs nicht alle Fragen beantwortetet werden. Doch keine Sorge, er war nun bereits zum zweiten Mal vor Ort und hat auch vor, wiederzukommen.

Er wurde zum Beispiel nach seiner Einschätzung gefragt, wie es mit der Putin-Trump-Affäre weitergehen wird. Der Generalmajor beschrieb, dass die Amerikaner Russland traditionell immer als Feind ansehen würden, dies aber, warum auch immer, eben bei Trump nicht der Fall sei.

Auch wollten die Schüler wissen, was in den nächsten vier Jahren wohl die größten Probleme bei Nato und Uno werden könnten. Bernhard Schulte Berge sprach verschiedene Möglichkeiten an.

Eine wäre es, dass Donald Trump die Vereinigten Staaten weiter in eine isolationistische Richtung drückt. Dies könne sich aber vielleicht in drei Jahren bei einem möglichen neuen Präsidenten bereits erledigt haben.

Die EU wird laut Meinung des Generalmajors ebenfalls als Staatenbund weiter bestehen bleiben. "Denn Organisationen haben, genauso wie Menschen, einen Überlebensinstinkt."

Ein weiterer Schwerpunkt des vormittäglichen Diskussionspodiums war die Flüchtlingssituation, zu der Schulte Berge sagte, "dass das einzige Problem ein Akzeptanzproblem ist. Denn am Ende des Tages ist es ganz egal, ob jemand einen Schutzstatus hat oder nicht. Wer sich einen Anwalt nimmt, der wird hier bleiben." Dies führe auch dazu, dass man zu sehr unterschiedlichen Standpunkten zum Thema Flüchtlingspolitik kommen könnte.

Mit deutlicher Überlänge wurde schließlich die Podiumsdiskussion beendet. Eingangs hatte der Gast noch seinen Lebensweg vorgestellt. 1955 wurde er geboren, und nachdem er Mitte der 70er Jahre sein Abitur bestanden hatte, machte er Karriere. Im Laufe der Zeit wechselte er oft den Wohnort, was eben dazugehörte, denn "der Soldatenberuf ist eben ein Laufberuf". Nach verschiedenen Positionen kam er da an, wo er jetzt ist.

Andreas Boland, Leiter des Berufskollegs Geldern, bedankte sich für die eloquente Herangehensweise von Generalmajor Bernhard Schulte Berge und dafür, dass dieser Zeit hatte für die Fragen der Schüler.

"Das war ein einzigartiges Erlebnis", fand Schüler Julian König (18), der sich freute, "wie intensiv auf unsere Fragen eingegangen wurde". Auch Lea Bouten (26) lobte "die gelungene Aktion, bei der man so viel lernen konnte", und für ihre Schulkameradin Janina Mans (23) war das einzige Problem: "Das Ganze hätte gerne länger sein können, denn es war super informativ."

(cnk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort