Issum Geschenke aus Issum für Kinder armer Eltern in Lettland

Issum · Zwei Missionare zu Besuch in der Krütpasch-Kita. Sie erzählen von der Not in der Heimat. Jetzt organisieren sie den Transport.

Die beiden Besucher im Issumer Krütpasch-Kindergarten stellen sich als "Madara und Maris Skaistkalns" vor. "Wir kommen aus Lettland, deswegen haben wir so komische Namen", erklärt Maris Skaistkalns den Kindern. Er und seine Frau sind Missionare der Neukirchener Mission mit Sitz in Neukirchen-Vluyn. Dass sie einen deutschen Kindergarten besuchen, ist eine Premiere. Mit dabei haben sie jede Menge Fotos von ihrer Heimat. "Lettland ist richtig schön. Es gibt Wölfe und sehr, sehr viel Schnee", sagen sie und zeigen Bilder von verschneiten Landschaften und einem Mann, der im Eiswasser schwimmt.

Besonders am Herzen liegen ihnen aber die Kinder. "Wir arbeiten in einer Kirchengemeinde in Lettland. Wir wollen mithelfen, dass Kinder einen Treffpunkt haben." Sie erzählen von den Eltern der Kinder, die teilweise so arm sind, dass sie sich nicht einmal Kleidung aus dem Second-Hand-Laden leisten können. "Deswegen haben wir in unserer Kirchengemeinde einen Kleidertausch gemacht. Da gab es Kleidung umsonst", sagen die Missionare. "Ihr könnt euch vorstellen, dass Weihnachten bei diesen Menschen nicht so groß ausfällt", sagt der Missionar. Und damit sind die zuhörenden Kinder an der Reihe. "Ihr könnt Geschenke packen." Als erstes werden Ideen gesammelt.

"Was würdet ihr gerne bekommen?" lautet die Ausgangsfrage. "Schwimmdino", "Kuscheltier", "Bagger" lauten die Antworten. "Ich habe ein schönes Malbuch, das brauche ich nicht mehr", fällt einem Mädchen ein. Gebraucht dürfen die Sachen sein, gerne auch Alltagsgegenstände, die besonders sind. Eine Zahnbürste mit Lillifee-Motiv zum Beispiel, ein Handtuch mit Spiderman. "Die Menschen, um die es geht, haben nur Geld für das Nötigste", weiß Kindergartenleiterin Anneke Meredig. Sie hat die Missionare bewusst eingeladen. "Ich bin immer auf der Suche nach Sachen, die wir im Kleinen unterstützen können." Um St. Martin herum passt es umso besser. Als christlicher Kindergarten sowieso. Auf die Frage, ob man nicht lieber die Flüchtligen vor Ort unterstützen wolle, antwortet Meredig: "Wenn etwas gebraucht wird, sammeln wir. Außerdem verzichten wir auf die Ausschüttung des Second-Hand-Shops zugunsten der Flüchtlinge." Hilfe findet dort schon statt. Sie fände es schade, wenn andere Hilfegesuche liegenblieben. "Die Kinder in Lettland brauchen auch unsere Hilfe."

Das Ehepaar Skaistkalns organisiert den Transport der Geschenke nach Lettland. Sie bitten die Kinder ein Bild von sich und ihrer Familie den Päckchen beizulegen. Ziel ist, dass die Kinder miteinander in Kontakt treten, es also alles andere als eine anonyme Spende ist.

(RP)
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