Kerken Glasverbot: Ein Anfang ist gemacht

Kerken · In Nieukerk waren diesmal Flaschen und ähnliches tabu. Es gab dadurch offenbar spürbar weniger Scherben. Spaß machte der Zug den Narren auf jeden Fall, die begeistert im ganzen Ort feierten.

 Aus dem Weltall kamen diese Jecken vermutlich direkt nach Nieukerk.

Aus dem Weltall kamen diese Jecken vermutlich direkt nach Nieukerk.

Foto: RP-Fotos. Seybert

"Seit fünf Jahren kommen wir jetzt immer wieder hier zum Karneval, aber denken jedes Mal nachher darüber nach, wegen all der betrunkenen Jugendlichen nicht mehr hinzugehen", verriet Besucherin Sandra Staeten (21) aus Straelen. "Aber am Ende kommen wir dann doch jedes Mal zurück, weil es hier eben dennoch richtig schön ist und man einfach viele Leute kennt!"

Das Glasverbot, das diesmal für den gesamten Nieukerker Ortskern galt, hat zumindest etwas die gefährliche Müllproduktion auf Miniaturfläschchen und zahlreiche leere oder halbvolle Bierdosen sowie Fässer begrenzt. Das Ergebnis ist eine Grundlage, auf die man in den weiteren Jahren aufbauen kann, um die jecke Zeit vor Ort noch schöner zu gestalten.

 Nicht nur Glasflaschen landeten in der Tonne.

Nicht nur Glasflaschen landeten in der Tonne.

Foto: Seybert Gerhard

Keinen Verbesserungsbedarf gab jedoch bei den wie immer bestens aufgelegten Narren, die mit 43 Gruppen und Vereinen mitgezogen sind. Zebras, Füchse, Eichhörnchen, Rotkäppchen, Astronauten und noch viele bunte Kostüme mehr konnten bestaunt werden.

Auch die Verkleidungen der Besucher waren farbenfroh. Neben den typischen Swat- und Bundeswehr-Anzügen scheinen dieses Jahr vor allem Einhörner so richtig im Trend zu liegen.

 Auch den Ausbau mit schnellem Internet durch Glasfaser nahmen die Narren aufs Korn.

Auch den Ausbau mit schnellem Internet durch Glasfaser nahmen die Narren aufs Korn.

Foto: Seybert Gerhard

Bei den Wagen fiel auf, dass sich in diesem Jahr viele bei der aktuellen Popkultur bedient hatten. Da waren die Bierlegionäre, die gleich mit einem ganzen Wrestling-Ring durch den Ort fuhren und sich als All-Star-Wrestlemania-Team verkleidet hatten. Sowohl die Landjugend Kerken, als auch der FC Aldekerk waren als Videospiel-Klempner Mario und Luigi verkleidet. Ihr Motto war: "Game Over ist das Ziel!" Mächtig Eindruck machte auch die Marianische Bruderschaft Vernum. Die zogen gleich ein ganzes Stück aus Tolkiens "Herr der Ringe"-Welt hinter sich her und alle Mitglieder der Bruderschaft waren als die beliebten Figuren aus der Fantasy-Geschichte verkleidet. Die "Affen vom Zoo" aus Straelen huldigten mit ihren Verkleidungen bereits der kultigen 80e Jahre Gruselkomödie "Ghostbusters".

Derweil machte der Freundeskreis Aengenesch Party mit seiner fahrenden Fischbude. Immer forderten die Gruppe die zahlreichen tanzenden Jugendlichen auf, sich hinzusetzen, damit dann alle gemeinsam zum Takt des satten Basses in die Luft springen konnten. Die originellste Verkleidung trug der Freundeskreis Bergmann, der dieses Jahr als Glasfaser erschienen war und gallige Sprüche zur Politik hinter dem Internetbeschleuniger auf ihrem Wagen präsentierten. Beim Zugprogramm wirkten natürlich auch etliche Musikgruppen und Spielmannszüge mit, um für eine passende Untermalung zu sorgen.

(cnk)
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