Kerken Großartiges Passionskonzert in keltischer Musiktradition

Kerken · Der Kirchenchor St. Dionysius Nieukerk veranstaltete am Sonntag in der Pfarrkirche St. Dionysius ein Passionskonzert der besonderen Art. Während Passionskonzerte im Allgemeinen eher als schwer und melancholisch gelten, hatte der Kirchenchor unter der Leitung von Valerie Pöllen, einen Weg gefunden, mit "Canticle oft the Cross" dem Thema "Passion" eine neue, melodischere Richtung zu geben. Klaus Viehmann, Vorsitzender des Kirchenchors, begeisterte sich: "Canticle of the Cross" sei ein harmonisch wunderbar umgesetztes Stück. "Es setzt sich von der üblichen Musik, die man sonst kennt, ab. Es ist leichtere Musik."

 Die insgesamt 40 Sänger in Nieukerk wurden von einem sechsköpfigen Orchester begleitet.

Die insgesamt 40 Sänger in Nieukerk wurden von einem sechsköpfigen Orchester begleitet.

Foto: Evers

Normalerweise handelt es sich dabei um ein Chorwerk für 26 Orchestermusiker. Da das den Nieukerker Rahmen gesprengt hätte, passte Christian Klaessen, der auch das Fender Rhodes (eine Art transportables Klavier) spielte, das Stück an die Möglichkeiten an. Der Kirchenchor öffnete seine Proben, so dass interessierte Projektsänger dazu stoßen konnten. Die insgesamt 40 Sänger wurden von einem sechsköpfigen Orchester begleitet. Neben Christian Klaessen spielte Uta Deilmann die Harfe, Eva Maria Mitter das Akkordeon, Jeehyun Park das Klavier, Bernd Rous übernahm die Percussions, Annika Storck die Blockflöten.

Nach zwei Stücken melancholischerer Passionsmusik, die Mitglieder des Orchesters umsetzten, und Sologesang durch Godehard Pöllen zu "Flow all my Tears", betrat der Chor den Altarraum.

"Canticle oft the Cross" stammt von dem zeitgenössischen Musiker Joseph M. Martin (geboren 1959). In acht Szenen setzt er die Passionsgeschichte vom Einzug Jesus in Jerusalem, über den Besuch im Tempel, dem letzten Abendmahl, die Gebete im Garten Gethsemane bis hin zur Kreuzigung um. Dabei beruht das Chorwerk auf keltischen Musiktraditionen, die sich in der Verwendung von Volksliedern, Hymnen und neu komponierten geistlichen Liedern niederschlagen. Es handelt es sich um eine hoffnungsvolle Musik, die zwar auch der Trauer und dem Verlust Platz einräumt, die Hoffnung aber nie aus den Augen verliert. Da es sich um ein englischsprachiges Werk handelt, las Niklas Huth zwischen den einzelnen Stücken Texte vor, um den Inhalt zu verdeutlichen.

Die Umsetzung gelang Chor und Orchester überzeugend und ließ viele Zuhörer bewegt zurück. Zwar war darum gebeten worden, nicht zwischen den einzelnen Stücken zu applaudieren, sondern die Stille zu genießen. Umso länger zog sich der abschließende Applaus hin, ehe die Sänger zu den Klängen von "Amazing Grace" ihre Bühne verließen.

Valerie Pöllen erklärte: "Vor anderthalb Jahren habe ich ,Canticle oft the Cross' in Geldern gehört und diese Musik hat mich so angesprochen, dass ich gedacht habe, diese Musik möchte ich auch in Nieukerk erklingen lassen."

Wer das Konzert verpasst hat, hat am Gründonnerstag, 29. März, 20.30 Uhr, im Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul in Aldekerk, die Möglichkeit, Auszüge zu hören.

(ym)
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