Geldern Großbaustelle Bahnhof: Taucher im Einsatz

Geldern · Einen Schutzhelm brauchten die sechs Männer nicht, die am Samstag auf der Großbaustelle am Gelderner Bahnhof im Einsatz waren. Dafür schlüpften sie in Trockenanzüge, um gegen das eiskalte Wasser geschützt zu sein. Denn in den vier Meter tiefen Teich mussten die Taucher einer Spezialfirma aus Bochum, um am Grund eine Betonplatte zu gießen.

Dabei handelt es sich um den Boden für die Grube, in der die Unterführung gebaut wird, die Fußgängern und Radfahrern das Unterqueren der Bahngleise und damit das Erreichen des neuen Dienstleistungszentrums ermöglichen soll. Einen Meter dick ist die Platte mit den Kantenmaßen 37 mal 14 Meter. "Dafür brauchen wir etwa 500 Kubikmeter Beton", erklärte Bauleiter Martin Pütt. Ohne Pause rollten Betonmischer zur Baustelle, jeder mit einer Kapazität von rund 7,5 Kubikmetern. Ein Taucher am Ufer dirigierte das Rohr, durch den der spezielle Unterwasserbeton, der etwas fließfähiger als der normale ist, in die Tiefe rutschte. Ein Taucher unter Wasser übernahm die Feinjustierung, platzierte die Mündung des Rohrs dorthin, wo der Beton landen sollte. Eine Sauerstoffleitung verband den Taucher mit dem Land, zum Sicherheitsteam bestand eine Funkverbindung.

Nach rund sieben Stunden waren die Taucher mit ihrer Arbeit fertig. Jetzt muss die Betonplatte abhärten, was laut Pütt zwei bis drei Wochen dauert. Danach wird auf der Platte das eigentliche Fundament für die Unterführung hergestellt. Zuvor muss allerdings das Wasser abgepumpt werden. Ein Zurückströmen in die Baugrube verhindert außer den Spundwänden die am Wochenende aufgebrachte Betonplatte, die mit Pfählen im Erdreich verankert ist und deshalb nicht wegschwimmen kann.

Die Großbaustelle am Bahnhof liegt im Zeitplan. Die lange Frostperiode hat nach Auskunft von Pütt die Tiefbauarbeiten nicht beeinträchtigt.

(RP)
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