Geldern Große Übung an der alten Lagerhalle am Holländer See

Geldern · Martinshörner waren zu hören und ein Großaufgebot an Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften am Dienstagabend im Einsatz. Über 60 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen an, die ihnen aus einer leerstehenden Lagerhalle am Holländer See in Geldern entgegenschlugen.

 Rauch über der alten Lagerhalle am Holländer See.

Rauch über der alten Lagerhalle am Holländer See.

Foto: Schulmann

Erst als er Puppen statt Menschen aus Flammen und Rauch rettete, war auch dem letzten Feuerwehrmann klar, dass es sich um eine Übung handelt. "Alarmübung" nennt sich so ein Einsatz, der wie ein richtiger Notfall abläuft und nicht planbar ist.

Für die Feuerwehr sind solche "Realübungen" immens wichtig, erklärt Gelderns stellvertretender Stadtbrandmeister Reiner Gilles. Denn im Falle eines Falles muss jeder Handgriff sitzen. "Anders als bei einer normalen Übung kann sich bei einer Alarmübung keiner darauf einstellen, was kommt. Das ist so wie im realen Einsatzfall", sagt der stellvertretende Stadtbrandmeister. Die Einsatzkräfte bekommen nur ein paar kurze Informationen von der Einsatzstelle und müssen dann schnell und beherzt handeln. Ein echter Glücksfall war daher die Lagerhalle, die bald abgerissen wird. Sie steht im Eigentum der Stadt Geldern und ging vor dem Abriss in Rauch auf.

Beteiligt an der Übung, die um 19.10 begann und um 20.30 Uhr endete, waren Feuerwehrmänner aus den Löschzügen Geldern, Baersdonk, Pont und die Löschgruppe Veert. Die Aufgabe war das Gebäude zu löschen und drei vermisste Personen (Puppen) zu finden, sowie zwei verletzte Personen vor dem Gebäude zu bergen. Der Einsatz wurde per Videokamera festgehalten. Ziel ist es, zu ermitteln, wo noch nachgebessert werden muss, damit echte Einsätze fehlerfrei abgewickelt werden. Gilles ist zu "99 Prozent sehr zufrieden", wie die Übung gelaufen ist. "Das Übungsziel ist voll erreicht worden."

Die Anwohner waren neben den Organisatoren der Übung übrigens die einzigen, die davon wussten. Sie wurden mit Handzetteln über die Maßnahme informiert. "Wir wollen die Bevölkerung nicht in Angst und Schrecken versetzen", sagt Gilles. Denn auch weiterhin gilt es, den Notruf zu wählen, wenn jemand das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt.

(bimo)
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